Schule, Fußball, Schlafen

Montag Morgen, 5:40 Uhr. Es ist dunkel und wir müssen aufstehen, um uns auf den ersten Schultag vorzubereiten. Schule fängt hier schon um 7 Uhr an, da aufgrund der hohen Schüleranzahl und der wenigen Klassenräume die 4. bis 7. Klasse am Vormittag unterrichtet werden und die 1. bis 3. Klasse am Nachmittag. Also standen Susann und ich pünktlich um 7 Uhr bei Linda South auf der Matte und mussten feststellen, dass weder Schüler noch Lehrer da waren. Ungefähr zwanzig Minuten später trudelten dann nach und nach alle ein und gegen 8 Uhr ging es dann endlich los mit der ersten Stunde. Dennoch war am ersten Tag nicht wirklich Unterricht, weil viele Schüler nicht über den Schulstart informiert waren und erst in der zweiten Schulwoche ihren Schulstart hatten. Außerdem mussten auch die Lehrer zunächst viele organisatorische Dinge klären, wie zum Bespiel das Verteilen der Lehrpläne und das Festlegen der Klausurtermine...

Wie auch immer, am Mittwoch, unserem zweiten Tag in Linda South, hatten wir dann unsere ersten Stunden als Lehrer. Jedes Fach, dass Susann in ihrer 5. Klasse und ich in meiner 6. Klasse unterrichte, muss am Tag vorher vorbereitet werden. Das ist zwar ein wenig Extra-Arbeit, aber nimmt meistens nicht besonders viel Zeit in Anspruch. Die Fächer, die wir nicht unterrichten, bereitet der eigentliche Lehrer und in meiner Klasse eine Lehrerin vor. Das heißt, wir sind immer mit dem Klassenlehrer zusammen im Unterricht und assistieren uns gegenseitig so gut es geht. Allerdings muss ich mich noch an den Unterricht hier gewöhnen bzw. die Schüler an meinen. Es ist manchmal nicht so einfach die Schüler mit in den Unterricht einzubeziehen, wenn fast kein selbständiges Denken vorhanden ist, da bei Klassengrößen von 40 Schülern normalerweise nur Frontalunterricht gehalten wird.

 

In Simoonga sah das am Dienstag schon anders aus. In Simoonga gibt es mehr Räume als in Linda South und es können so alle Klassen am Vormittag unterrichtet werden. Dennoch gab es zwar die selben Organisationsprobleme wie in Linda South, weshalb richtiger Unterricht auch erst am Donnerstag stattgefunden hat, aber das Arbeiten fiel uns sehr viel leichter. Bei mir in der 8. Klasse sind die Schüler hauptsächlich an den europäischen Unterricht gewöhnt, weil die alten Freiwilligen schon viel selbstständiges Arbeiten geübt und beigebracht haben. Außerdem gibt es auch einen ziemlichen Unterschied zwischen einer 6. und 8. Klasse. In Simoonga sollte der Unterricht normalerweise auch zusammen mit dem zuständigen Lehrer gehalten werden, dies war bis jetzt aber noch nicht der Fall und ist vielleicht auch besser so, da nicht alle Lehrer nüchtern zur Schule kommen...

 

Die Sportaktivitäten am Nachmittag haben bis jetzt nur in Linda South begonnen. Ich biete Fußballtraining an und Susann spielt mit denen, die kein Fußball spielen wollen Netball, eine sambische Art Basketball. Am jeder Trainingseinheit, unterhalten wir uns mit allen Schülern ein paar Minuten über Hygiene, Krankheitsvermeidung und sexuelle Aufklärung. Viele wissen zum beispiel nicht, wie man sich richtig gegen AIDS und HIV schützen kann, was hier sehr fatal sein könnte.

Nach den Sportaktivitäten geht es für mich entweder direkt oder kurz nach Hause und eine halbe Stunde später weiter zu den beiden Fußballprojekten Mukuni und SOS. Donnerstags ist mein freier Nachmittag und am Wochenende ist dann auch immer Abschalten angesagt, fast wie zu eigenen Schulzeiten. das Arbeiten und vor allem das Hin- und Herfahren zwischen meinen vier Projekten ist zwar anstrengend, aber macht trotzdem immer wieder sehr viel Spaß mit den Kindern hier seine Zeit zu verbringen.

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