Erholung auf Sansibar? Abenteuer trifft es eher!

Unser geplanter Urlaub auf der Insel Sansibar (liegt vor der Küste Tansanias im indischen Ozean) klingt zunächst nach viel Spaß und purer Erholung. Spaß – JA; Erholung – NEIN.
Wie der Titel schon sagt war unsere Urlaubsreise mehr ein spannendes Abenteurer bzw. eine erneute Odyssee durch Sambia und Tansania.

Die Idee, nicht mit dem Flugzeug, sondern mit Bus und Bahn zu reisen, war auf den ersten Blick kostengünstiger, stellte sich im Nachhinein aber als unüberlegter Fehler heraus.

Station 1: Unsere Reise begann am 22. Dezember mit einer 6-stündigen Busfahrt von Livingstone nach Lusaka, ein mittlerweile sehr vertrauter Ort. Wir – Niklas, David (deutscher Weltwärts-Freiwilliger aus Sambia), Njekwa (Neffe unserer Mentorin) und ich – verbrachten eine Nacht an diesem Ort und ließen uns den neuen Star Wars Teil natürlich nicht entgehen …

Station 2: Am nächsten Morgen, dem 23. Dezember, wollten Niklas, David und ich mit dem Bus weiterreisen. Allerdings waren wir gezwungen mit dem vergleichsweise teuren Taxi zum drei Stunden nördlich von Lusaka gelegenen Bahnhof zu fahren, von dem unser Zug nach Dar es Salaam – der Hauptstadt Tansanias – fuhr. Den deutlich billigeren Bus hatten wir aufgrund einer missverständlichen Information des Zug-Unternehmens verpasst. Nun gut, den Zug nach Tansania erreichten wir dennoch rechtzeitig. Schon nach wenigen Kilometern mussten wir feststellen, dass wir uns auf eine lange und holprige Fahrt einstellen konnten, da sowohl die Gleise als auch der Zug aus dem Jahr 1972 nicht auf dem neuesten Stand waren. Mit Kartenspiel, Gitarre und ein wenig Bier überstanden wir Weihnachten und damit Station 2 unserer Reise. Nach zweieinhalb Tagen Zugfahrt erreichten wir nachts gegen ein Uhr Dar es Salaam.

Station 3: Der Bahnhof in Dar es Salaam ist aus Sicherheitsgründen nachts geschlossen und wir waren gezwungen dort bis 6 Uhr morgens auszuharren, um dann endlich den Rest des Tages in einem Hostel zu verschlafen bzw. Schlaf nachzuholen. Dar es Salaam liegt direkt am indischen Ozean und im Sommer ist es dementsprechend heiß und aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit auch schwül.

Station 4: Am nächsten Morgen (am 27. Dezember) ging es mit der Fähre weiter nach Sansibar. Die Überfahrt dauerte vier Stunden und war erstaunlicherweise ruhig und entspannt. Wir erreichten die Insel problemlos am späten Nachmittag. Eine Stunde später, auf der anderen Seite Sansibars, bezogen wir unser Zimmer in der gebuchten Unterkunft, welche traumhaft schön direkt am Strand lag.

Zum Vergleich: Der Flug von Livingstone nach Dar es Salaam oder Sansibar hätte zweieinhalb Stunden gedauert.

Die nächsten Tage verbrachten wir fast ausschließlich mit baden und essen – auf Sansibar findet man allerlei leckere exotische Früchte. An einem der 7 Tage auf Sansibar nahmen wir an einer Delfin-Schnorchel-Tour teil und am Nachmittag entspannten wir auf einer Bootsfahrt in den Mangroven im Norden Sansibars. An Silvester bekamen wir Besuch der Freiwilligen unserer Organisation aus Tansania und Ruanda und konnten so mit einigen vertrauten Gesichtern in das neue Jahr feiern.

Leider mussten wir Station 4 – Sansibar – am 2. Januar wieder verlassen und die Rückreise antreten. Da für die Fähre dieselben Gesetzte wie für den Bahnhof in Dar es Salaam gelten, verbrachten wir eine erneute schlaflose Nacht, diesmal im Hafen. Wie schon auf der Hinreise haben wir den folgenden Tag in einem Hostel in Dar es Salaam verschlafen …

Von dort aus ging es am Abend des 4. Januar mit dem kurzfristig gebuchten Last-Minute-Flug zurück nach Lusaka, zum Glück ohne irgendwelche Zwischenfälle und in nur zwei Stunden! In Lusaka haben wir uns dann eine weitere Nacht in unserem bekannten Hostel gegönnt, waren nochmal im Kino und sind am nächsten Tag (am 6. Januar) mit dem Bus zurück nach Livingstone gefahren.

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