Besuch aus Deutschland und einsame Safaris

Das erste Schuldrittel 2017 endete am Donnerstag den 13. April vor Ostern. Schon am Tag zuvor  empfing ich Besuch aus Deutschland – meine Eltern und meine Schwester hatten nach zweiwöchiger Südafrika Reise den Weg nach Livingstone gefunden.

 

Glücklicherweise konnte ich meine Familie auch direkt mit in die Projekte nehmen, bevor die Schulen für einen Monat die Türen schlossen. Am letzten Schultag ging es also nach Simoonga, wo wir bei der Ausgabe der Zeugnisse und der Ehrung der besten Schüler des ersten Drittels dabei sein konnten. Direkt im Anschluss hatte ich mit der naheliegenden Projektschule Tongabezi ein paar Spiele für die U17 Teams der beiden Schulen organisiert. Die Mädchen Teams trennten sich in einem unterhaltsamen Netball Duell acht zu acht unentschieden und waren daraufhin maßgeblich an der guten Stimmung während des Fußball Spiels der Jungs beteiligt. Nach eins zu eins in der regulären Spielzeit setzte sich mein Team der Tongabezi School im Elfmeterschießen durch und hatte auf eigenem Platz Grund genug ausgelassen den Ferienbeginn zu feiern. Meinen Eltern hatte es vor allem die Mentalität des sambischen Kinder angetan und sie brauchten noch ein paar Tage nach Rückreise nach Deutschland, um die einmaligen Erlebnisse verarbeiten zu können.

 

In der folgenden Woche, in der meine Familie hier war, hatten wir ein recht straffes Programm und es war auch für mich schön mal wieder zu einigen Orten wie den Victoria Falls zu kommen. Unteranderem waren wir noch in Mukuni, mussten das Fußballtraining aber wegen zu starkem Regen leider abbrechen, beim SOS Kinderdorf, einigen lokalen Märkten und ließen es uns in meinen Lieblingsrestaurants schmecken. ;)

 

An einem Tag der Woche ging es ins naheliegende Nachbarland Botswana und dort in den Chobe Nationalpark, einem der größten und bekanntesten Nationalparks weltweit. Nach dem morgentlichen Boatcruise auf dem Chobe River und dem Gamedrive (Safari) am Nachmittag ging es abends zurück nach Livingstone.  Der Chobe Nationalpark ist bekannt für seinen großen und dichten Artenreichtum an Tieren und Pflanzen, was wir auf unseren Safaris auch bestätigen konnten, dennoch bin ich der Meinung der Nationalpark ist vor allem im Norden relativ überlaufen.

 

Als ich meinen Besuch am Ende der ersten Ferienwoche am 20.April am Flughafen verabschiedet hatte, hieß es sich wieder intensiv in den Projekten einzubringen. In der zweiten Ferienwoche wurden also die Fußballeinheiten bei SOS und Mukuni wieder aufgenommen und zusätzlich unterstützte ich Niklas und Conny beim Ferien-Schwimmprogramm für die SOS-Kinder beim Acacia-Pool. Nach dieser Woche hatten Niklas und ich dann unseren eigenen Urlaub geplant. Susann, Sarah und David hatten sich bereits nach Namibia für zwei Wochen verabschiedet, für uns hieß das Ziel Kafue Nationalpark.

 

Für die Hinreise hatte das Schicksal einige Hindernisse geplant, die uns dazu zwangen eine weitere Nacht in Lusaka – unserem Zwischenstopp auf dem Weg nach Kafue – zu verbringen. Der Reisebus hatte eine eigentlich kleine Panne, jedoch konnte die Weiterfahrt erst nach sechsstündiger Wartezeit mitten im sambischen Busch fortgesetzt werden… Nach unserem Aufenthalt in Lusaka und der reibungslosen Weiterfahrt in Richtung Kafue Nationalpark, erreichten wir schließlich das Mayukuyuku Bushcamp, welches ungefähr 15 Minuten von der Hauptstraße entfernt direkt am Kafue River liegt. Der Kafue Nationalpark ist, wie wir schnell feststellen mussten, ein riesiger, einsamer und Nachts sehr kalter Platz. Im gesamten Park gibt es keine einzige Stadt oder Dorf, nur die Safari Camps sind dort vorzufinden. Hinzu kam, dass wir die einzigen Besucher auf unserem Campingplatz waren (es ist noch keine Saison), was für die beiden Gamedrives und den Boatcruise nicht unbedingt von Nachteil war. Direkt bei der ersten Safari bekamen wir einen Löwen zu sehen. Am zweiten Tag wurden wir unteranderem von einer Gruppe Elefanten verfolgt – was sich gefährlich anhört, war von unserem Truck aus mit Staunen sicher zu beobachten. Aufgrund unserer Erlebnisse kann man den Kafue Nationalpark nur weiterempfehlen. Jedenfalls ging es nach drei schönen Tagen in Kafue am Freitag zurück nach Lusaka und am nächsten Tag weiter nach Livingstone.

 

Am Montag, den 8. Mai hieß es dann für Niklas Schulstart bei Acacia und am Nachmittag wurde das Training bei SOS wieder aufgenommen. Für mich beginnt die Schule erst nächste Woche wieder, aber nach vierwöchiger Abstinenz freue ich mich jetzt schon in den nächsten und letzten drei Monaten nochmal einiges zu erreichen. Bis bald!

 

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