Das Ende eines Jahres voller Erlebnisse und Erfahrungen

Die Entscheidung, für ein Jahr in einem anderen Land mit einer fremden Kultur und fremden Menschen zu leben, habe ich spontan aber sehr entschlossen getroffen. Mir wurde häufiger gesagt, dieses Jahr gehe schnell vorbei, wirklich geglaubt habe ich es am Anfang jedoch nicht. Nun muss ich feststellen, dass ich in fast keinem meiner bisher 20 Lebensjahre so viele Erfahrungen gemacht habe, wie in diesem Jahr, das mir vorkam, als wären es nur einige Wochen gewesen. Ich habe an keinem einzigen Tag bereut, diesen Schritt gewagt zu haben und es kann auch nur jeder, der dieselbe Erfahrung gemacht hat, verstehen, wie unglaublich wertvoll der internationale Freiwilligendienst für den Freiwilligen selbst ist.

In den letzten vier Monaten in meiner Einsatzstelle Livingstone in Sambia ist noch einiges passiert und ich glaube, es waren die schönsten vier Monate des sowieso schon schönen Jahres. Die stetig wachsende Freundschaft zwischen uns vier Freiwilligen und natürlich anderen Personen vor Ort, erleichterte das Leben in unserem zweiten Zuhause und die Arbeit in den Projekten, die dadurch nochmal auf Hochtouren liefen.

In den Hauptprojekten Simoonga und Tongabezi konnte ich routiniert den normalen Schulalltag angehen und mich somit um zusätzliche Dinge kümmern, wie zum Beispiel der Organisation von Sportveranstaltungen mit anderen Schulen oder Klassenausflügen. Ein Ausflug war für meine achte Klasse in Simoonga ein ganz besonderes Erlebnis: der Besuch der Krokodil-Farm in Livingstone. Simoonga liegt direkt am Sambesi und zwar noch vor den Victoria Fällen, was bedeutet, dass große Krokodile nicht selten am Ufer liegen. Am selben Ufer, an dem Wäsche gewaschen wird. Trotzdem haben viele der Kinder noch nie ein Krokodil gesehen und schon garnicht in dieser Größe. Das hängt jedoch auch damit zusammen, dass große Exemplare aus Sicherheitsgründen eingefangen werden und in der genannten Krokodil-Farm gehalten werden. Der Ausflug war somit ein tolles Erlebnis, was auch die im nachhinein geschriebenen Aufsätze der Kinder bestätigten.

An meiner zweiten Projektschule Tongabezi bzw. Tujatane war ich nur die Hälfte meines Freiwilligenjahres in Livingstone und dennoch fiel es mir fast schwerer zu gehen als in Simoonga. Ich hatte immer die volle Unterstützung und war jederzeit herzlich willkommen. Gründe dafür sind unter anderem, dass die Schule eine Charity School ist, also komplett von der gleichnamigen Lodge finanziert wird. Was ich zu Beginn nicht wusste, ist, dass zwar jeder der 275 Schüler aus dem Dorf Simoonga kommt, aber nur die begabtesten Schüler ausgewählt wurden bzw. alle Kinder der Mitarbeiter der Lodge. Dadurch sind alle Kinder noch motivierter als an den staatlichen Schulen und bringen fast immer Topleistungen. Im Sport zeigte sich das beim Turnier der Privatschulen Livingstones, als wir fünf von sechs Pokalen abräumten. Und obwohl die Schule so gut organisiert ist, konnte ich das Sportprogramm ergänzen und verbessern. Gegen Ende des letzten Schuldrittels wurde an der Schule sogar noch ein weiterer Sportbeauftragter angestellt, der mich unterstützte und sich an den Tagen meiner Abwesenheit um die Instandhaltung des Sportlagerraumes und der Sportanlage kümmerte. Die Zusammenarbeit war bis zuletzt sehr gut und ich bin mir sicher, dass auch in den nächsten Jahren Freiwillige im Sportbereich sehr willkommen sind.

Auch in meinen beiden Fußballprojekten SOS und Mukuni ist in den letzten Monaten noch einiges passiert. Nachdem Niklas und ich bis Ende der Osterferien das Training bei SOS zusammen geleitet und somit das U12 und U14 Team gemeinsam trainiert hatten, teilten wir die beiden Mannschaften in zwei Gruppen, die von dort an parallel trainiert wurden. Ich übernahm hauptsächlich die ältere Gruppe, unterstützte Niklas aber weiterhin mit den jüngeren Spielern, da er als Triathlet nicht über ausreichende Fußballkenntnisse verfügte. Vor allem für das U14 Team hatte das große Vorteile, weil sie sich komplizierteren Übungen stellen und durch das einheitliche Alter auf höherem Niveau als zuvor trainieren konnten. Auch in den Spielen gegen andere Mannschaften zeigte sich die Teilung in zwei Trainingsgruppen als vorteilhaft. Obwohl beide Teams schon das ganze Jahr über während der Spiele getrennt auftraten, konnte die individuelle Leistung beider Mannschaften gesteigert werden und die Erfolgsquote stieg an.

Unsere Arbeit im SOS-Kinderdorf wurde ähnlich wie bei Tongabezi stets von den Verantwortlichen wertgeschätzt und wir konnten uns immer auf die Unterstützung des Dorfes verlassen. Dazu gehörten unteranderem die Organisation von Transport und Verpflegung bei Spielen oder Ausflügen. Bei einer so guten Arbeitsatmosphäre und diesem engen Verhälnis zum Projekt war es noch schwerer Abschied zu nehmen. Von allen Projekten war die Zusammenarbeit mit den Kindern im SOS-Dorf am engsten. Viele der Kinder sind Waisen und eigentlich alle sind ohne leibliche Eltern aufgewachsen. Die Aufmerksamkeit und Zuwendung, die die Kinder brauchen, ist höher als in anderen Projekten. Deutlich wurde das während unserer letzten Trainingseinheit einen Tag vor Ausreise, als einige der jüngeren Spieler anfingen zu weinen. Das hat einen dann schon sehr berührt und gleichzeitig gezeigt, wie eng ein Verhältnis in einem Jahr werden kann.

Mein zweites Fußballprojekt in Mukuni, welches schon in der ersten Hälfte des Jahres eine Achterbahnfahrt erlebt hatte, sollte auch während der letzten Monate einige Veränderungen erfahren. Meiner Meinung nach gehörte Mukuni stets zu einem der schönsten Orte in und bei Livingstone und auch die Projektarbeit bereitete mir von Anfang an Spaß. Und obwohl die Kinder immer sehr displiniert und motiviert waren, gab es dennoch aus unterschiedlichen Gründen Probleme, die letztendlich zur Beendigung der Zusammenarbeit zwischen dem Projekt und Freiwilligen des ASC führten. Zu diesen Gründen gehören in erster Linie die relativ weite Anfahrt, die schlechte Organisation der Projektpartner (in diesem Fall die beiden Südafrikaner, mit denen ich das Training zusammen leitete) und meine zeitliche Begrenzung durch andere Projekte. Unter diesen Umständen konnte ich nie wirklich ein richtig gutes Verhältnis zu diesem Projekt entwickeln, wie ich es zum Beispiel bei SOS getan habe oder wie mein Vorgänger Lucas es in Mukuni getan hatte.

Es ist eigentlich schade, ein Projekt wie Mukuni, das so viel Potenzial hat, fallen zu lassen, aber aus den genannten Gründen ist es schwer das Projekt vernünftig zu strukturieren und zu organisieren. Damit das Fußballtraining trotzdem sinnvoll und regelmäßig weitergeführt wird, habe ich mir bereits Anfang 2017 einen weiteren Trainer dazugeholt, der meiner Meinung nach mehr Verantwortung übernehmen kann als die beiden Südafrikaner und auch nicht einfach das Training ausfallen lässt, nur weil er gerade keine Lust hat. Das Projekt wird somit weiterlaufen, auch wenn der ASC keine Funktion mehr hat. Außerdem finde ich, dass diese Maßnahme eine größere Zukunft hat, da nun das Projekt von jemandem geleitet wird, der nicht nach einem Jahr geht, dieselbe Sprache wie die Kinder spricht und im gleichen Dorf lebt.

Der Abschied von meinen Mitbewohnern, allen Freunden vor Ort, Projekten und der Stadt Livingstone fiel mir erstaunlich leicht und bisher habe ich auch noch keine große Sehnsucht zurückzugehen. Als wir ausreisten, fühlte es sich auch nicht wie Abschied oder das Ende an. Noch am Abend zuvor leiteten Niklas und ich das letzte Fußballtraining und ich war noch so in meiner Rolle als weltwärts-Freiwilliger, dass sich die Ausreise wie eine Reise in den Urlaub anfühlte. Dennoch werde ich das Jahr immer in schöner Erinnerung behalten, denn die Erfahrungen und Erlebnisse, die ich gemacht habe, möchte ich gegen nichts in der Welt eintauschen. Ich bin kein anderer Mensch geworden, ich habe nicht mal meine Studienpläne verworfen, aber das Bewusstsein für bestimmte Dinge und auch die Perspektiven, die man in einem Land wie Sambia bekommt, sind einmalig und so wertvoll, dass ich am liebsten direkt das nächste weltwärts Jahr dranhängen würde.

 

Wenn ihr gerne weiterhin erfahren möchtet, was in den Projekten in Livingstone passiert, schaut auf den Blogs meiner Nachfolger vorbei.

 

Simoonga und Tongabezi: - www.janolafinsambia.jimdo.com
                                           -
www.hanna-in-sambia.buli-kmpkt.de
Linda South, SOS, Acacia: -
www.meinjahrinsambia.wordpress.com
                                           - www.sophiainsambia.wordpress.com
                                           - www.michelleinsambia.wordpress.com

 

 

Höhepunkt Juni: ASC Football Camp – Mini Africa Cup

Im vorletzten Monat meines Freiwilligendienstes in Sambia hatten meine Mitfreiwilligen und ich noch ein größeres Event geplant. Wie schon im letzten Jahr von unseren Vorgänger veranstaltet, sollte auch dieses Jahr das „ASC Football Camp“ stattfinden.
Es handelt sich dabei um ein zweitägiges Fußballturnier, das jede Jahr ein neues Motto erhält – im letzten Jahr war es die Europameisterschaft, dieses Jahr der Afrika Cup. Eingeladen werden mehrere U13 Teams, unteranderem alle sieben Teams aus unseren Projekten, welche wären: SOS, Acacia, Linda South, Mukuni, Nekacheya, Simoonga und Tongabezi.
Schon einige Wochen vor dem Wochende, an dem das Turnier stattfinden sollte, fing die Vorbereitung an. Das Turnier wird in Kooperation mit der lokalen NGO (Nichtregierungsorganisation) Sport In Action – einige Projekte, z.B. SOS, laufen unter Sport In Action – veranstaltet, weshalb ein Großteil der Planung im Sport In Action Büro stattfand. Jeder von uns bekam einen bestimmten Organisationsbereich zugeordnet, den er sich bis Turnierbeginn zu erledigen hatte. Beispiele dafür sind der Transport der Teams, Verpflegung, Material, Erste Hilfe und Preise. Was dieses Turnier besonders macht und von anderen unterscheidet, ist, dass alle teilnehmenden Spieler und Betreuer im Vereinshaus neben dem Sportplatz schlafen. Außerdem spielt keines der Teams als ihr eigenes Team, sondern jeder Spieler bekommt am morgen des ersten Turniertages ein Los mit dem Namen des neuen Teams. In unserem Fall gibt es 16 verschiedene Mannschaften, welche beim diesjährigen Afrika Cup mitgespielt haben (eine kleine Abweichung bei den Teams haben wir dennoch vorgenommen: da Sambia eigentlich nicht teilgenommen hatte, ersetzt es bei uns Guinea-Bissau). Für alle 16 Mannschaften haben Conny, Susann und ich in den letzten Wochen verschiedenfarbige T-Shirts gekauft und entsprechend mit Name und Nummer beschriftet…eine sehr mühselige Arbeit.
Aber der Aufwand einer guten Vorbereitung lohnt sich ja meistens immer. Schon während des Turniers war festzustellen, dass wir nichts übersehen hatten und so der Fokus voll auf Fußball lag. Zumindest fast, denn neben den Turnierspielen bekam jede der neugeformten Mannschaften pro Tag eine Life-Skills Session. Diese Life-Skills Session werden von lokalen Frewilligen von Sport In Action gehalten und behandeln unterschiedliche Themen wie zum Beispiel sexuelle Aufklärung, Hygiene HIV/AIDS oder sexueller Missbrauch. Somit hatte unser Turnier auch einen Lerneffekt für alle Kinder. Am Abend des ersten Tages hatten wir noch geplant einen Film zu schauen – jedoch waren alle Kinder sehr aufgeregt und es wurde bis nach Mitternacht über das Weiterkommen oder Ausscheiden der einzelnen Teams diskutiert.  Warum dann schon alle um halb sechs wach waren, versteh bis heute nicht…
Jedenfalls fanden am zweiten Turniertag die Finalspiele statt. Im Spiel um Platz drei entschied Mali das Spiel gegen Simbabwe mit 2:1 für sich. Im Finale standen sich dann schließlich Burkina Faso und Kamerun gegenüber. Kamerun ließ Burkina Faso keine Chance und sicherte sich den ersten Platz des Mini Africa Cups. Für mich persönlich war erfreulich, dass gleich vier Spieler aus meinen Projekten im Finale spielten und Einer auch im Gewinner Team war.
Nach der Siegerehrung und dem Abbau waren zumindest wir vier heilfroh in unsere Betten zu fallen. Obwohl das Turnier ein tolles Event war und auch alles super geklappt hat, war es sehr anstrengend. Auch aus diesem Grund waren wir sehr dankbar für jede Unterstützung durch die Sport In Action Volunteers, Lehrer und Trainer der einzelnen Teams, Freunde und die Rotes Kreuz Freiwilligen. Mal sehen, ob nächstes jahr wieder ein ASC Football Camp stattfindet und wie dann das Motto lautet…vielleicht Mini World Cup?

 

 

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Schulstart Term 2 und ein unerwartetes Event

Nachdem meine Eltern in den Ferien zu Besuch kamen und Niklas und ich eine Woche auf Safari entspannten, fing Mitte Mai wieder die Schule an.

Noch am Freitag vor dem Schulstart waren Niklas und ich bei meiner Projektschule Tongabezi Trust School zum 21 Geburtstag der Schule eingeladen. Lehrer, Mitarbeiter und auch einige Ehrengäste der Lodge bekamen von allen Klassen hervorragende Vorführungen zu sehen – von sambischen Tänzen und Liedern bis Gedichten und kurzen Theaterstücken war alles dabei. Vor allem die stundenlange Konzentration – die Feier ging insgesamt acht Stunden - und Kreativität der einzelnen Klassen hatten zumindest mich und Niklas sehr beeindruckt. Gutes Essen gab es natürlich auch und so wurde der 21 Geburtstag zu einem sehr schönen Event.

 

Die beiden Fußballprojekte Mukuni und SOS liefen ja auch über die Ferien weiter und große Veränderungen gab es bis auf die stetig wachsenden Beziehung zu den Kinder keine. Regelmäßige Spiele halten die Motivation bekanntlich hoch und somit konnte ich sowohl in Mukuni als auch bei SOS mit der Trainingsbeteiligung sehr zufrieden sein. Es sind nur noch 2 Monate bis Ausreise und ich weiß jetzt schon, dass mir alle Kinder sehr fehlen werden…

 

Jedenfalls änderte sich auch in den Schulen nicht viel. Bei Tongabezi gebe ich nach wie vor Unterricht in Physical Education in Grade 1-7 und bereite das Nachmittagsprogramm vor. In Simoonga unterrichte ich weiterhin Grade 8 in Science und Grade 8 und 9 im praktischen Computerunterricht. Nachmittags findet Fußballtraining für U13 und danach für U17 statt. Was mir am Anfang des Jahres vielleicht noch etwas zu anstrengend war, jeden Tag von 8 bis 18 Uhr auf dem Sportplatz zu stehen, fällt einem mittlerweile nicht mehr schwer.

Da sonst nicht viel in Projekten passiert ist, möchte ich gerne noch von einem besonderen Event berichten, welches erst kürzlich stattgefunden hat – den Interschool Competitions in Ballgames der Privatschulen Livingstones. Diese wurden bei Niklas und Connys Projektschule Acacia ausgetragen und ich war als Sportlehrer bei Tongabezi somit auch dabei. Insgesamt waren 18 Schulen dabei. Für Grade 1 bis 4 fanden unterschiedliche Rennen statt, wie Balloon-Race oder Eierlauf. Die Schüler aus Grade 5 bis 7 bzw. teilweise auch aus Grade 8 und 9, traten in den Altersklassen U12 und U14 in den Sportarten Volleyball, Netball und Fußball gegeneinander an. Wie schon bei den Leichtathletik Meisterschaften in Term 1 in Simoonga schnitt meine Schule außerordentlich gut ab und holte von sechs möglichen Pokalen fünf. Nur im Finale der U12-Jährigen im Fußball verloren wir im Elfermeterschießen.

 

Was den Tag für mich aber so besonders machte, hatte andere Gründe…Als Niklas und ich am Morgen des Turniers pünktlich um acht Uhr bei Acacia ankamen, wurden wir schon von den Oragnisatoren erwartet. Um neun Uhr sollten die ersten Spiele starten, leider war der Turnierplan im Fußball noch nicht fertig ausgearbeitet und einige Schulen hatten sich nicht in allen Altersklassenangemeldet. Jedenfalls war es nun meine Aufgabe, dieses Problem zu lösen, damit einigermaßen pünktlich die Spiele anfingen konnten – was mir auch fast gelungen wäre. Gegen halb zehn stand ich dann – unerwartet – als Schiedsrichter beim Eröffnungsspiel auf dem Platz, da sich einer der beiden geplanten Schiedsrichter verspätet hatte. Vier Spiele später konnte ich dann abgelöst werden und mich wieder der Organisation des Fußballturniers widmen. Und das wohlgemerkt für U12 und U14, obwohl ich eigentlich nur als Trainer für meine Tongabezi-Teams gekommen war. Die nächsten sieben Stunden verbrachte ich dann damit zwischen den beiden Plätzen (U12 und U14) und der Administration hin und her zu rennen, um die nächsten Spiele anzukündigen, Ergebnisse einzutragen und schließlich Tabellen auszuwerten, damit die Finalrunde gestartet werden konnte.

 

Als die letzten Spiele vorbei waren und die meisten Schulen bereits abgereist waren, wurde ich letztendlich mit Essen, einem großen Lob und einer Einladung zum Turnier des nächsten Jahres geehrt. Obwohl es mir eigentlich sehr viel Spaß gemacht hatte, fuhr ich schlielich ziemlich geplättet nach Hause. Erfolgreich war ich aus Sicht meiner Projektschule Tongabezi ja sowieso schon. Einen nachteil hatte meine Aufagebe an diesem Tag jedoch schon, ich konnte so gut wie keine Bilder machen und werde nun wahrscheinlich auf die Bilder von Tongabezi zurückgreifen. Also keine Sorge, Bilder werden in Kürze folgen!

 

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Besuch aus Deutschland und einsame Safaris

Das erste Schuldrittel 2017 endete am Donnerstag den 13. April vor Ostern. Schon am Tag zuvor  empfing ich Besuch aus Deutschland – meine Eltern und meine Schwester hatten nach zweiwöchiger Südafrika Reise den Weg nach Livingstone gefunden.

 

Glücklicherweise konnte ich meine Familie auch direkt mit in die Projekte nehmen, bevor die Schulen für einen Monat die Türen schlossen. Am letzten Schultag ging es also nach Simoonga, wo wir bei der Ausgabe der Zeugnisse und der Ehrung der besten Schüler des ersten Drittels dabei sein konnten. Direkt im Anschluss hatte ich mit der naheliegenden Projektschule Tongabezi ein paar Spiele für die U17 Teams der beiden Schulen organisiert. Die Mädchen Teams trennten sich in einem unterhaltsamen Netball Duell acht zu acht unentschieden und waren daraufhin maßgeblich an der guten Stimmung während des Fußball Spiels der Jungs beteiligt. Nach eins zu eins in der regulären Spielzeit setzte sich mein Team der Tongabezi School im Elfmeterschießen durch und hatte auf eigenem Platz Grund genug ausgelassen den Ferienbeginn zu feiern. Meinen Eltern hatte es vor allem die Mentalität des sambischen Kinder angetan und sie brauchten noch ein paar Tage nach Rückreise nach Deutschland, um die einmaligen Erlebnisse verarbeiten zu können.

 

In der folgenden Woche, in der meine Familie hier war, hatten wir ein recht straffes Programm und es war auch für mich schön mal wieder zu einigen Orten wie den Victoria Falls zu kommen. Unteranderem waren wir noch in Mukuni, mussten das Fußballtraining aber wegen zu starkem Regen leider abbrechen, beim SOS Kinderdorf, einigen lokalen Märkten und ließen es uns in meinen Lieblingsrestaurants schmecken. ;)

 

An einem Tag der Woche ging es ins naheliegende Nachbarland Botswana und dort in den Chobe Nationalpark, einem der größten und bekanntesten Nationalparks weltweit. Nach dem morgentlichen Boatcruise auf dem Chobe River und dem Gamedrive (Safari) am Nachmittag ging es abends zurück nach Livingstone.  Der Chobe Nationalpark ist bekannt für seinen großen und dichten Artenreichtum an Tieren und Pflanzen, was wir auf unseren Safaris auch bestätigen konnten, dennoch bin ich der Meinung der Nationalpark ist vor allem im Norden relativ überlaufen.

 

Als ich meinen Besuch am Ende der ersten Ferienwoche am 20.April am Flughafen verabschiedet hatte, hieß es sich wieder intensiv in den Projekten einzubringen. In der zweiten Ferienwoche wurden also die Fußballeinheiten bei SOS und Mukuni wieder aufgenommen und zusätzlich unterstützte ich Niklas und Conny beim Ferien-Schwimmprogramm für die SOS-Kinder beim Acacia-Pool. Nach dieser Woche hatten Niklas und ich dann unseren eigenen Urlaub geplant. Susann, Sarah und David hatten sich bereits nach Namibia für zwei Wochen verabschiedet, für uns hieß das Ziel Kafue Nationalpark.

 

Für die Hinreise hatte das Schicksal einige Hindernisse geplant, die uns dazu zwangen eine weitere Nacht in Lusaka – unserem Zwischenstopp auf dem Weg nach Kafue – zu verbringen. Der Reisebus hatte eine eigentlich kleine Panne, jedoch konnte die Weiterfahrt erst nach sechsstündiger Wartezeit mitten im sambischen Busch fortgesetzt werden… Nach unserem Aufenthalt in Lusaka und der reibungslosen Weiterfahrt in Richtung Kafue Nationalpark, erreichten wir schließlich das Mayukuyuku Bushcamp, welches ungefähr 15 Minuten von der Hauptstraße entfernt direkt am Kafue River liegt. Der Kafue Nationalpark ist, wie wir schnell feststellen mussten, ein riesiger, einsamer und Nachts sehr kalter Platz. Im gesamten Park gibt es keine einzige Stadt oder Dorf, nur die Safari Camps sind dort vorzufinden. Hinzu kam, dass wir die einzigen Besucher auf unserem Campingplatz waren (es ist noch keine Saison), was für die beiden Gamedrives und den Boatcruise nicht unbedingt von Nachteil war. Direkt bei der ersten Safari bekamen wir einen Löwen zu sehen. Am zweiten Tag wurden wir unteranderem von einer Gruppe Elefanten verfolgt – was sich gefährlich anhört, war von unserem Truck aus mit Staunen sicher zu beobachten. Aufgrund unserer Erlebnisse kann man den Kafue Nationalpark nur weiterempfehlen. Jedenfalls ging es nach drei schönen Tagen in Kafue am Freitag zurück nach Lusaka und am nächsten Tag weiter nach Livingstone.

 

Am Montag, den 8. Mai hieß es dann für Niklas Schulstart bei Acacia und am Nachmittag wurde das Training bei SOS wieder aufgenommen. Für mich beginnt die Schule erst nächste Woche wieder, aber nach vierwöchiger Abstinenz freue ich mich jetzt schon in den nächsten und letzten drei Monaten nochmal einiges zu erreichen. Bis bald!

 

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März - Monat des Sports

Das sambische Schuljahr beginnt im Januar jeden Jahres und ist in drei Drittel unterteilt. Da das letzte Drittel hauptsächlich zur intensiven Vorbereitung auf die End-of-Year Exams genutzt wird, liegen die Schwerpunkte der ersten beiden Drittel im sportlichen Bereich. In Term 1 ist das Thema Leichtathletik und in Term 2 Ballsportarten.

Auf jeden Fall startete ich in Simoonga Anfang Januar das Training für die Leichtathletik Meisterschaften, welche auf Schulebene beginnen und je nach Abschneiden der teilnehmenden Schüler in einem nationalen Wettkampf in Lusaka enden. Der Vergleich zwischen den Schulen der Western Zone Livingstones (10 Schulen) und auch der für gesamt Livingstone District (4 Zonen) wurde dieses Jahr in Simoonga veranstaltet. Für die Schule, alle Schüler und auch ich war dies ein unglaubliches Ereignis, das durch unerwartet gute Organisation zu einem riesen Event wurde. Ich selbst war bei beiden Wettbewerben als Koordinator beim Weit-/Drei- und Hochsprung eingeteilt und durfte am Ende der  zweiten Veranstaltung beim Teacher-100m-Staffel-Rennen teilnehmen – wir haben gewonnen. ;)

Darüber hinaus schnitten neun meiner Schüler auch noch sehr gut ab und werde Mitte April am Vergleich der einzelnen Distrikte der Southern Province Sambias teilnehmen. Ich hoffe ich selber kann auch dabei sein…

Neben den Leichtathletik Turnieren erlaubten die gegen Ende der Regenzeit perfekten Wetterbedingungen auch in meinen anderen Projekten (in diesem Fall SOS un Mukuni) sportliche Veranstaltungen auszutragen. Mit Niklas und meinem SOS U12-Team hatten wir zunächst ein erfolgreiches Spiel gegen Acacia, wir gewannen verdient 3-0. Eine Woche später trafen wir uns zum Vergleich mit Mukuni, bei dem dann endlich auch mal meine Mädels Teams ran durften. Um es aus Sicht von SOS zu sagen, verloren wir leider alle drei Spiele (Mädchen, U12 und U14) jeweils mit einem Tor Unterschied, auf der anderen Seite war ich mit dem Ergebnis für meine Mukuni Teams sehr zufrieden.Demnächst stehen Spiele zwischen SOS und Niklas Nekacheya School Teams an, bevor im April die Liga schon wieder losgehen soll.

 

So viel zum Sport in den Projekten der letzten Wochen. Auch unsere private Situation ist mittlerweile am einem Punkt angekommen, an dem man Sambia ein zweites zu Hause geworden ist. Die Arbeit in den Projekten macht viel Spaß, durch viele und gute Freunde sind wir zu 100% integriert und auch an kulturelle Umstände ist man sehr gewöhnt. Es ist abzuwarten, wie schwer der Abschied in knapp vier Monaten fallen wird. Dran denken will ich erst gar nicht und eins weiß ich jetzt schon: Ich werde auf jeden Fall wieder kommen! Bis demnächst!

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Alte Bekannte und neue Projekte

Mein 2017 startete - wie bereits im letzten Blogeintrag erwähnt – auf Sansibar und der anschließenden Rückreise nach Livingstone. Dort sollte in der letzten verbleibenden Woche, bevor die Schule am 16. Jnuar wieder anfing, das Streichprojekt in Simoonga zu Ende gebracht werden. Leider mussten wir unser Vorhaben auf die nächsten, im April beginnenden Ferien verschieben, da ein Lehrer der Schule auf tragische Weise vestorben war und die Trauerfeierlichkeiten die ganze Woche andauerten.

In Bezug auf die Verteilung der Projekte, gab es auch einige Veränderungen. Nach unserem ersten Drittel an den beiden Projektschulen Simoonga Primary School und Linda South Primary School, kamen Susann und ich zu dem Entschluss, sich an beiden Schulen fünf Tage pro Woche  aufzuhalten, um wichtige Informationen mitzubekommen und sich besser auf ein Projekt konzentrieren zu können. Das führte allerdings dazu,  dass jeweils einer von uns nur an einer der beiden Schulen sein kann. Susann entschied sich für Linda South und ich mich für Simoonga.

Die Schule in Simoonga hielt neben dem neuen Anstrich noch eine weitere Überraschung für die meisten Schüler und Lehrer bereit. Zum neuen Schuljahr hin wurde die Schule zu einer „Combined Secondary School“ erklärt, d.h. eine Schue mit Vorschule und Jahrgangstufen von eins bis mindestens zehn. Ein Vorteil für alle neuen Zehnt-Klässler, die nun nicht den weiten und teuren Weg in die Stadt müssen, um ihre schulische Ausbildung fortzusetzen. Für mich bedeutete das, dass ich weiterhin in Grade 8 Science unterrichte, in Grade 8 und 9 den praktischen Computerunterricht, den vorher Susann gemacht hatte, übernehme und Nachmittags einige Sportangebote wie Fußball und Volleyball anbiete. Zur Zeit trainieren wir jedeoch für die demnächst anstehenden nationalen Leichtathletik Meisterschaften. Diese beginnen auf Schulebene und Ende schließlich in Lusaka in einem endgültigen Wettkampf zwischen den zehn Provinz-Auswahlen. Also alles in allem in Simoonga bin ich sehr zufrieden und die Arbeit läuft entsprechend erfolgreich.

 

Nun aber zum „neuen“ Projekt. Zwar ist Susann jetzt fünf Tage bei Linda South, in Simoonga kann ich jedoch meine Tätigkeiten nach wie vor an zwei Tagen vollziehen, Dienstags und Donnerstags. Über den Vorsitzenden der Acacia International School, an der Niklas und Conny weiterhin unterrichten, erfuhren wir, dass die nahe Simoonga gelegene Privatschule Tongabezi Trust School (Tujatane in der lokalen Sprache) sehr am Angebot von Niklas und Conny, Schwimmunterricht für andere Schulen anzubieten, ineressiert ist. Also trafen Conny, Niklas und ich uns noch vor Schulbeginn mit Emma, der Managerin der Schule. Bei diesem Meeting erfuhren wir auch, dass der Sportlehrer, mit dem ich bereits Kontakt hatte, als Susann und ich damals das Sportturnier zwischen Simoonga und Tongabezi veranstalteten, die Schule zum Ende des letzten Schuljahres verlassen hatte und noch kein neuer gefunden wurde. Für mich passte das genauseo perfekt ins Bild wie für die Schule selbst - ich konnte nun meine drei freien Tage füllen und die Schule muss keine Extra-Gelder für ein zusätzliches Gehalt aufbringen.

 

Die Tongabezi Trust School ist ein Charity Projekt der gleichnamigen Lodge, die Kindern des Dorfes Simoonga die Möglichkeit gibt, eine überdurchschnittlich gute Bildung zu erhalten, ohne jegliche Schulgebühren zu zahlen. Die Plätze an der Schule sind jedoch begrenzt, was den knapp 300 Schülern, die auf Vorschule bis zur neunten Klasse verteilt sind, eine gute Arbeitsatmosphäre in vergleichsweise kleinen Klassen gibt. Für mich eine tolle Sache, da ich nun ebenfalls in einer sehr ansprechenden Umgebung arbeiten kann und trotzdem die gleichen Kinder wie in Simoonga unterrichte. Der Schule mangelt es an fast nichts, Material ist in allen Bereichen (Media, Sport, Schreibwaren, Lehrmaterialien, Verpflegung) vorhanden, was meine Arbeit erheblich erleichtert. Geplant ist, dass ich bis zu meiner Ausreise bzw. dem Ende von Term 2 die Jahrgangsstufen Grade 1 bis Grade 7 im Sportunterricht übernehme und Nachmittags einige Sportangebote anbiete. Da es erst letzte Woche losging, bin ich sehr gespannt wie die Zusammenarbeit mit der Tujatane School wird. Guter Dinge bin ich bereits jetzt schon. Bis bald!

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Erholung auf Sansibar? Abenteuer trifft es eher!

Unser geplanter Urlaub auf der Insel Sansibar (liegt vor der Küste Tansanias im indischen Ozean) klingt zunächst nach viel Spaß und purer Erholung. Spaß – JA; Erholung – NEIN.
Wie der Titel schon sagt war unsere Urlaubsreise mehr ein spannendes Abenteurer bzw. eine erneute Odyssee durch Sambia und Tansania.

Die Idee, nicht mit dem Flugzeug, sondern mit Bus und Bahn zu reisen, war auf den ersten Blick kostengünstiger, stellte sich im Nachhinein aber als unüberlegter Fehler heraus.

Station 1: Unsere Reise begann am 22. Dezember mit einer 6-stündigen Busfahrt von Livingstone nach Lusaka, ein mittlerweile sehr vertrauter Ort. Wir – Niklas, David (deutscher Weltwärts-Freiwilliger aus Sambia), Njekwa (Neffe unserer Mentorin) und ich – verbrachten eine Nacht an diesem Ort und ließen uns den neuen Star Wars Teil natürlich nicht entgehen …

Station 2: Am nächsten Morgen, dem 23. Dezember, wollten Niklas, David und ich mit dem Bus weiterreisen. Allerdings waren wir gezwungen mit dem vergleichsweise teuren Taxi zum drei Stunden nördlich von Lusaka gelegenen Bahnhof zu fahren, von dem unser Zug nach Dar es Salaam – der Hauptstadt Tansanias – fuhr. Den deutlich billigeren Bus hatten wir aufgrund einer missverständlichen Information des Zug-Unternehmens verpasst. Nun gut, den Zug nach Tansania erreichten wir dennoch rechtzeitig. Schon nach wenigen Kilometern mussten wir feststellen, dass wir uns auf eine lange und holprige Fahrt einstellen konnten, da sowohl die Gleise als auch der Zug aus dem Jahr 1972 nicht auf dem neuesten Stand waren. Mit Kartenspiel, Gitarre und ein wenig Bier überstanden wir Weihnachten und damit Station 2 unserer Reise. Nach zweieinhalb Tagen Zugfahrt erreichten wir nachts gegen ein Uhr Dar es Salaam.

Station 3: Der Bahnhof in Dar es Salaam ist aus Sicherheitsgründen nachts geschlossen und wir waren gezwungen dort bis 6 Uhr morgens auszuharren, um dann endlich den Rest des Tages in einem Hostel zu verschlafen bzw. Schlaf nachzuholen. Dar es Salaam liegt direkt am indischen Ozean und im Sommer ist es dementsprechend heiß und aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit auch schwül.

Station 4: Am nächsten Morgen (am 27. Dezember) ging es mit der Fähre weiter nach Sansibar. Die Überfahrt dauerte vier Stunden und war erstaunlicherweise ruhig und entspannt. Wir erreichten die Insel problemlos am späten Nachmittag. Eine Stunde später, auf der anderen Seite Sansibars, bezogen wir unser Zimmer in der gebuchten Unterkunft, welche traumhaft schön direkt am Strand lag.

Zum Vergleich: Der Flug von Livingstone nach Dar es Salaam oder Sansibar hätte zweieinhalb Stunden gedauert.

Die nächsten Tage verbrachten wir fast ausschließlich mit baden und essen – auf Sansibar findet man allerlei leckere exotische Früchte. An einem der 7 Tage auf Sansibar nahmen wir an einer Delfin-Schnorchel-Tour teil und am Nachmittag entspannten wir auf einer Bootsfahrt in den Mangroven im Norden Sansibars. An Silvester bekamen wir Besuch der Freiwilligen unserer Organisation aus Tansania und Ruanda und konnten so mit einigen vertrauten Gesichtern in das neue Jahr feiern.

Leider mussten wir Station 4 – Sansibar – am 2. Januar wieder verlassen und die Rückreise antreten. Da für die Fähre dieselben Gesetzte wie für den Bahnhof in Dar es Salaam gelten, verbrachten wir eine erneute schlaflose Nacht, diesmal im Hafen. Wie schon auf der Hinreise haben wir den folgenden Tag in einem Hostel in Dar es Salaam verschlafen …

Von dort aus ging es am Abend des 4. Januar mit dem kurzfristig gebuchten Last-Minute-Flug zurück nach Lusaka, zum Glück ohne irgendwelche Zwischenfälle und in nur zwei Stunden! In Lusaka haben wir uns dann eine weitere Nacht in unserem bekannten Hostel gegönnt, waren nochmal im Kino und sind am nächsten Tag (am 6. Januar) mit dem Bus zurück nach Livingstone gefahren.

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Ferien - na und!  Jetzt wird gestrichen

 

Für die 6-wöchigen Schulferien, nach denen das neue Schuljahr im Januar beginnt, hatten wir uns etwas Besonderes für die Hauptprojekte überlegt.

 

Während Susann und Conny ein Ferienprogramm an der Linda South Primary School organisierten – genaue Informationen findet ihr auf den Blogs der Beiden – starteten Niklas und ich ein Projekt der etwas anderen Art in Simoonga. Nach Absprache mit den Lehrern der Schule und in Zusammenarbeit mit einigen Schülern der 8. Klasse, in der ich unterrichte, nahmen wir uns vor, die gesamte Schule samt Wellblechdach zu streichen. Dank des nahegelegenen „River Clubs“, der schon seit Jahren das Dorf und die Schule finanziell unterstützt, war es möglich Farbe, Material und tägliche Verpflegung zur Verfügung gestellt zu bekommen. Außerdem hatten wir große Hilfe durch den Maler des River Clubs. Dieser, Niklas und ich gaben unseren ungelernten Malern aus der 8. Klasse zunächst eine knappe Einführung und auch Niklas und ich konnten unsere Grundkenntnisse etwas auffrischen. Dann ging es los. Schon der erste Tag verlief sehr erfolgreich und alle waren sehr zufrieden mit der ersten fertig gestrichenen Wand. Aufgrund der hohen Anzahl an Malern kamen wir sehr schnell voran und auch das Arbeitsklima war durchaus positiv – denn Spaß sollte ein Ferienprogramm selbstverständlich auch machen.

 

Nach ungefähr eineinhalb Wochen erstrahlten alle drei Schulgebäude in neuem Glanz: schwarz, grün und cremeweiß lauten nun die neuen Farben. An den verbleibenden Tagen der zweiten Woche wurden zwei Dächer in mühseliger Arbeit vom Rost gereinigt und anschließend grün gestrichen. Ein Dach steht immer noch aus. Aber zu Beginn der dritten Ferienwoche vereinbarten wir mit den Schülern und Spendern eine Weihnachtspause einzulegen und beschlossen nach Neujahr noch vor Schulbeginn unser Projekt zu beenden. Neben dem Dach von Schulgebäude Nr. 3 sind nämlich noch die Toilettenhäuser und das kleine Küchengebäude zu streichen. Trotz der Nichtfertigstellung konnten wir zufrieden und mit gutem Gewissen in unseren Neujahrs-Urlaub fahren. Dazu erfahrt ihr mehr im nächsten Blog-Eintrag …

 

Unser Ferien-Projekt diente nicht nur dazu, die Schule zu renovieren und zu verschönern, sondern einigen Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung in den Ferien zu bieten.
Außerdem bot sich dadurch für die Schüler die Möglichkeit, Einblicke in den Beruf des Malers zu bekommen und vielleicht für den einen oder anderen eine Chance diesen Beruf zu erlernen.

 

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"MFJL" und Tongabezi

Die letzten Wochen waren nicht nur viel zu heiß (Temperaturen zwischen 40 und 45 °C), sondern auch ziemlich stressig. Die Arbeit in den 4 Projekten macht viel Spaß, führt aber auch dazu, dass andere Dinge – wie z.B. das Blog schreiben ;-) sehr vernachlässigt werden. Ich werde in den Weihnachtsferien, die am 2. Dezember beginnen, versuchen, einiges an Ereignissen nachzutragen.

 

Nun aber zum wesentlichen Inhalt dieses Blogeintrags:

„MFJL“ steht für Mukuni Football Junior League, und diese ist seit knapp einem Monat am Laufen! Bisher nehmen fünf Dörfer im Umkreis von Mukuni an der Liga teil, und die ersten Spieltage wurden auch schon ausgetragen. Bilder vom 1. Spieltag der U12 und U14 Teams findet ihr in meiner Galerie. Neben den beiden Teams gibt es noch das U17 Team und das Senior Team. In dem Senior Team spiele ich selbst regelmäßig mit, gemeinsam mit den beiden Südafrikanern, die das Projekt leiten. Das Senior Team wird wahrscheinlich im nächsten Jahr einer der Stadt-Ligen von Livingstone beitreten. Ich bin sehr gespannt, wie wir uns schlagen werden.

  

Auch in den Schulen wird fleißig Sport getrieben.

Zurzeit sind noch „End of Year Exams“. Für die Schüler der 9. Klasse haben diese schon vor ein paar Wochen geendet, da es sich um staatliche Prüfungen handelte.

Am Montag nach der letzten Prüfung der 9. Klasse sind Susann und ich mit allen Schülern der Simoonga Primary School zur nahegelegenen Schule in Tongabezi gelaufen, um ein Fußball- bzw. Netball-Turnier zu veranstalten. Netball ist eine vereinfachte Form von Basketball. Sowohl die Jungs (Fußball) als auch die Mädchen (Netball) haben in den Altersklassen U14 und U18 ein Match gegen eine entsprechende Auswahl der Tongabezi-Schule gespielt. Auch wenn der Ausflug vom sportlichen Ergebnis nicht so erfolgreich war, hatten alle ihren Spaß und Freude an diesem Event.

Aufgrund der kurzen Distanz zwischen Simoonga und Tongabezi haben wir bereits beschlossen, des Öfteren ein Sportturnier wie dieses zu veranstalten. Das ist eine gute Möglichkeit für die Fußball- und Netball-Teams regelmäßig und ohne Transportkosten Spiele zu haben.

Bis bald!

 

 

Außerschulische Aktivitäten

 

Neben unserer Projektarbeit versuchen wir natürlich auch andere Seiten von Sambia zu sehen und regelmäßig  Ausflüge zu machen. Von zwei der bisher schönsten Ausflüge möchte ich euch in diesem Blogeintrag berichten.

 

Nachdem sich die politische Situation einigermaßen geklärt hatte und der alte Präsident letztendlich  wiedergewählt wurde, war am Tag des Amtsantritts (Dienstag, 13.09.16) im ganzen Land Feiertag. Zufälligerweise musste der Schulleiter Mr. Monroe von Acacia International School (Hauptprojekt von Conny und Niklas) genau in dieser Woche auf einer Farm eines Freundes den Aufpasser spielen, da dieser kurzfristig verreist war. Da am Dienstag nun keine Schule und kein Training waren, nahm Mr. Monroe uns alle vier mit zu der Farm, welche traumhaft schön am Sambesi liegt mit Blick auf Simbabwe auf der anderen Seite des Flusses. Dort sollten wir im Laufe des Tages unzählige Tiere sehen, unter anderem Elefanten, Gazellen und Warzenschweine. In der Nacht, die wir ebenfalls dort verbrachten, hörte man sogar Löwen und Flusspferde – gesehen haben wir leider keine. Am Nachmittag bekamen wir noch eine kurze Führung über das Farmgelände. Angebaut wurde dort hauptsächlich Salat, aber auch einige Gewürzsorten und Limettenbäume. Gegen Abend haben wir gegrillt und anschließend in einem der zwei Ferienhäuser übernachtet. Am nächsten Morgen brachte Mr. Monroe uns dann alle zu unseren Schulen. Der Farm-Ausflug wird uns auf jeden Fall in schöner Erinnerung bleiben.

 

In der vergangenen Woche waren wir das erste Mal bei den Viktoriafällen, der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Sambias. Zurzeit ist hier noch Trockenzeit, es ist sehr heiß und der Sambesi führt wenig Wasser. Die Fälle waren dementsprechend klein, ungefähr drei Viertel der Fälle sind trocken. Einen atemberaubenden Anblick boten sie trotzdem. Das besondere Erlebnis dieses Ausflugs war allerdings das Schwimmen im „Devils Pool“. In diesem nur knapp 4 m breiten und direkt am oberen Rand der Wasserfälle liegenden Becken ist das Baden nur in der Trockenzeit möglich, da sonst das Wasser zu hoch und die Strömung zu stark ist. Mit ein wenig Überwindung, aber im Nachhinein einer unglaublichen Erfahrung  ist der „Devils Pool“ auf jeden Fall weiterzuempfehlen und für alle Adrenalinjunkies ein geiles Erlebnis!

 

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Das Ende eines Jahres voller Erlebnisse und Erfahrungen

Die Entscheidung, für ein Jahr in einem anderen Land mit einer fremden Kultur und fremden Menschen zu leben, habe ich spontan aber sehr entschlossen getroffen. Mir wurde häufiger gesagt, dieses Jahr gehe schnell vorbei, wirklich geglaubt habe ich es am Anfang jedoch nicht. Nun muss ich feststellen, dass ich in fast keinem meiner bisher 20 Lebensjahre so viele Erfahrungen gemacht habe, wie in diesem Jahr, das mir vorkam, als wären es nur einige Wochen gewesen. Ich habe an keinem einzigen Tag bereut, diesen Schritt gewagt zu haben und es kann auch nur jeder, der dieselbe Erfahrung gemacht hat, verstehen, wie unglaublich wertvoll der internationale Freiwilligendienst für den Freiwilligen selbst ist.

In den letzten vier Monaten in meiner Einsatzstelle Livingstone in Sambia ist noch einiges passiert und ich glaube, es waren die schönsten vier Monate des sowieso schon schönen Jahres. Die stetig wachsende Freundschaft zwischen uns vier Freiwilligen und natürlich anderen Personen vor Ort, erleichterte das Leben in unserem zweiten Zuhause und die Arbeit in den Projekten, die dadurch nochmal auf Hochtouren liefen.

In den Hauptprojekten Simoonga und Tongabezi konnte ich routiniert den normalen Schulalltag angehen und mich somit um zusätzliche Dinge kümmern, wie zum Beispiel der Organisation von Sportveranstaltungen mit anderen Schulen oder Klassenausflügen. Ein Ausflug war für meine achte Klasse in Simoonga ein ganz besonderes Erlebnis: der Besuch der Krokodil-Farm in Livingstone. Simoonga liegt direkt am Sambesi und zwar noch vor den Victoria Fällen, was bedeutet, dass große Krokodile nicht selten am Ufer liegen. Am selben Ufer, an dem Wäsche gewaschen wird. Trotzdem haben viele der Kinder noch nie ein Krokodil gesehen und schon garnicht in dieser Größe. Das hängt jedoch auch damit zusammen, dass große Exemplare aus Sicherheitsgründen eingefangen werden und in der genannten Krokodil-Farm gehalten werden. Der Ausflug war somit ein tolles Erlebnis, was auch die im nachhinein geschriebenen Aufsätze der Kinder bestätigten.

An meiner zweiten Projektschule Tongabezi bzw. Tujatane war ich nur die Hälfte meines Freiwilligenjahres in Livingstone und dennoch fiel es mir fast schwerer zu gehen als in Simoonga. Ich hatte immer die volle Unterstützung und war jederzeit herzlich willkommen. Gründe dafür sind unter anderem, dass die Schule eine Charity School ist, also komplett von der gleichnamigen Lodge finanziert wird. Was ich zu Beginn nicht wusste, ist, dass zwar jeder der 275 Schüler aus dem Dorf Simoonga kommt, aber nur die begabtesten Schüler ausgewählt wurden bzw. alle Kinder der Mitarbeiter der Lodge. Dadurch sind alle Kinder noch motivierter als an den staatlichen Schulen und bringen fast immer Topleistungen. Im Sport zeigte sich das beim Turnier der Privatschulen Livingstones, als wir fünf von sechs Pokalen abräumten. Und obwohl die Schule so gut organisiert ist, konnte ich das Sportprogramm ergänzen und verbessern. Gegen Ende des letzten Schuldrittels wurde an der Schule sogar noch ein weiterer Sportbeauftragter angestellt, der mich unterstützte und sich an den Tagen meiner Abwesenheit um die Instandhaltung des Sportlagerraumes und der Sportanlage kümmerte. Die Zusammenarbeit war bis zuletzt sehr gut und ich bin mir sicher, dass auch in den nächsten Jahren Freiwillige im Sportbereich sehr willkommen sind.

Auch in meinen beiden Fußballprojekten SOS und Mukuni ist in den letzten Monaten noch einiges passiert. Nachdem Niklas und ich bis Ende der Osterferien das Training bei SOS zusammen geleitet und somit das U12 und U14 Team gemeinsam trainiert hatten, teilten wir die beiden Mannschaften in zwei Gruppen, die von dort an parallel trainiert wurden. Ich übernahm hauptsächlich die ältere Gruppe, unterstützte Niklas aber weiterhin mit den jüngeren Spielern, da er als Triathlet nicht über ausreichende Fußballkenntnisse verfügte. Vor allem für das U14 Team hatte das große Vorteile, weil sie sich komplizierteren Übungen stellen und durch das einheitliche Alter auf höherem Niveau als zuvor trainieren konnten. Auch in den Spielen gegen andere Mannschaften zeigte sich die Teilung in zwei Trainingsgruppen als vorteilhaft. Obwohl beide Teams schon das ganze Jahr über während der Spiele getrennt auftraten, konnte die individuelle Leistung beider Mannschaften gesteigert werden und die Erfolgsquote stieg an.

Unsere Arbeit im SOS-Kinderdorf wurde ähnlich wie bei Tongabezi stets von den Verantwortlichen wertgeschätzt und wir konnten uns immer auf die Unterstützung des Dorfes verlassen. Dazu gehörten unteranderem die Organisation von Transport und Verpflegung bei Spielen oder Ausflügen. Bei einer so guten Arbeitsatmosphäre und diesem engen Verhälnis zum Projekt war es noch schwerer Abschied zu nehmen. Von allen Projekten war die Zusammenarbeit mit den Kindern im SOS-Dorf am engsten. Viele der Kinder sind Waisen und eigentlich alle sind ohne leibliche Eltern aufgewachsen. Die Aufmerksamkeit und Zuwendung, die die Kinder brauchen, ist höher als in anderen Projekten. Deutlich wurde das während unserer letzten Trainingseinheit einen Tag vor Ausreise, als einige der jüngeren Spieler anfingen zu weinen. Das hat einen dann schon sehr berührt und gleichzeitig gezeigt, wie eng ein Verhältnis in einem Jahr werden kann.

Mein zweites Fußballprojekt in Mukuni, welches schon in der ersten Hälfte des Jahres eine Achterbahnfahrt erlebt hatte, sollte auch während der letzten Monate einige Veränderungen erfahren. Meiner Meinung nach gehörte Mukuni stets zu einem der schönsten Orte in und bei Livingstone und auch die Projektarbeit bereitete mir von Anfang an Spaß. Und obwohl die Kinder immer sehr displiniert und motiviert waren, gab es dennoch aus unterschiedlichen Gründen Probleme, die letztendlich zur Beendigung der Zusammenarbeit zwischen dem Projekt und Freiwilligen des ASC führten. Zu diesen Gründen gehören in erster Linie die relativ weite Anfahrt, die schlechte Organisation der Projektpartner (in diesem Fall die beiden Südafrikaner, mit denen ich das Training zusammen leitete) und meine zeitliche Begrenzung durch andere Projekte. Unter diesen Umständen konnte ich nie wirklich ein richtig gutes Verhältnis zu diesem Projekt entwickeln, wie ich es zum Beispiel bei SOS getan habe oder wie mein Vorgänger Lucas es in Mukuni getan hatte.

Es ist eigentlich schade, ein Projekt wie Mukuni, das so viel Potenzial hat, fallen zu lassen, aber aus den genannten Gründen ist es schwer das Projekt vernünftig zu strukturieren und zu organisieren. Damit das Fußballtraining trotzdem sinnvoll und regelmäßig weitergeführt wird, habe ich mir bereits Anfang 2017 einen weiteren Trainer dazugeholt, der meiner Meinung nach mehr Verantwortung übernehmen kann als die beiden Südafrikaner und auch nicht einfach das Training ausfallen lässt, nur weil er gerade keine Lust hat. Das Projekt wird somit weiterlaufen, auch wenn der ASC keine Funktion mehr hat. Außerdem finde ich, dass diese Maßnahme eine größere Zukunft hat, da nun das Projekt von jemandem geleitet wird, der nicht nach einem Jahr geht, dieselbe Sprache wie die Kinder spricht und im gleichen Dorf lebt.

Der Abschied von meinen Mitbewohnern, allen Freunden vor Ort, Projekten und der Stadt Livingstone fiel mir erstaunlich leicht und bisher habe ich auch noch keine große Sehnsucht zurückzugehen. Als wir ausreisten, fühlte es sich auch nicht wie Abschied oder das Ende an. Noch am Abend zuvor leiteten Niklas und ich das letzte Fußballtraining und ich war noch so in meiner Rolle als weltwärts-Freiwilliger, dass sich die Ausreise wie eine Reise in den Urlaub anfühlte. Dennoch werde ich das Jahr immer in schöner Erinnerung behalten, denn die Erfahrungen und Erlebnisse, die ich gemacht habe, möchte ich gegen nichts in der Welt eintauschen. Ich bin kein anderer Mensch geworden, ich habe nicht mal meine Studienpläne verworfen, aber das Bewusstsein für bestimmte Dinge und auch die Perspektiven, die man in einem Land wie Sambia bekommt, sind einmalig und so wertvoll, dass ich am liebsten direkt das nächste weltwärts Jahr dranhängen würde.

 

Wenn ihr gerne weiterhin erfahren möchtet, was in den Projekten in Livingstone passiert, schaut auf den Blogs meiner Nachfolger vorbei.

 

Simoonga und Tongabezi: - www.janolafinsambia.jimdo.com
                                           -
www.hanna-in-sambia.buli-kmpkt.de
Linda South, SOS, Acacia: -
www.meinjahrinsambia.wordpress.com
                                           - www.sophiainsambia.wordpress.com
                                           - www.michelleinsambia.wordpress.com

 

 

Höhepunkt Juni: ASC Football Camp – Mini Africa Cup

Im vorletzten Monat meines Freiwilligendienstes in Sambia hatten meine Mitfreiwilligen und ich noch ein größeres Event geplant. Wie schon im letzten Jahr von unseren Vorgänger veranstaltet, sollte auch dieses Jahr das „ASC Football Camp“ stattfinden.
Es handelt sich dabei um ein zweitägiges Fußballturnier, das jede Jahr ein neues Motto erhält – im letzten Jahr war es die Europameisterschaft, dieses Jahr der Afrika Cup. Eingeladen werden mehrere U13 Teams, unteranderem alle sieben Teams aus unseren Projekten, welche wären: SOS, Acacia, Linda South, Mukuni, Nekacheya, Simoonga und Tongabezi.
Schon einige Wochen vor dem Wochende, an dem das Turnier stattfinden sollte, fing die Vorbereitung an. Das Turnier wird in Kooperation mit der lokalen NGO (Nichtregierungsorganisation) Sport In Action – einige Projekte, z.B. SOS, laufen unter Sport In Action – veranstaltet, weshalb ein Großteil der Planung im Sport In Action Büro stattfand. Jeder von uns bekam einen bestimmten Organisationsbereich zugeordnet, den er sich bis Turnierbeginn zu erledigen hatte. Beispiele dafür sind der Transport der Teams, Verpflegung, Material, Erste Hilfe und Preise. Was dieses Turnier besonders macht und von anderen unterscheidet, ist, dass alle teilnehmenden Spieler und Betreuer im Vereinshaus neben dem Sportplatz schlafen. Außerdem spielt keines der Teams als ihr eigenes Team, sondern jeder Spieler bekommt am morgen des ersten Turniertages ein Los mit dem Namen des neuen Teams. In unserem Fall gibt es 16 verschiedene Mannschaften, welche beim diesjährigen Afrika Cup mitgespielt haben (eine kleine Abweichung bei den Teams haben wir dennoch vorgenommen: da Sambia eigentlich nicht teilgenommen hatte, ersetzt es bei uns Guinea-Bissau). Für alle 16 Mannschaften haben Conny, Susann und ich in den letzten Wochen verschiedenfarbige T-Shirts gekauft und entsprechend mit Name und Nummer beschriftet…eine sehr mühselige Arbeit.
Aber der Aufwand einer guten Vorbereitung lohnt sich ja meistens immer. Schon während des Turniers war festzustellen, dass wir nichts übersehen hatten und so der Fokus voll auf Fußball lag. Zumindest fast, denn neben den Turnierspielen bekam jede der neugeformten Mannschaften pro Tag eine Life-Skills Session. Diese Life-Skills Session werden von lokalen Frewilligen von Sport In Action gehalten und behandeln unterschiedliche Themen wie zum Beispiel sexuelle Aufklärung, Hygiene HIV/AIDS oder sexueller Missbrauch. Somit hatte unser Turnier auch einen Lerneffekt für alle Kinder. Am Abend des ersten Tages hatten wir noch geplant einen Film zu schauen – jedoch waren alle Kinder sehr aufgeregt und es wurde bis nach Mitternacht über das Weiterkommen oder Ausscheiden der einzelnen Teams diskutiert.  Warum dann schon alle um halb sechs wach waren, versteh bis heute nicht…
Jedenfalls fanden am zweiten Turniertag die Finalspiele statt. Im Spiel um Platz drei entschied Mali das Spiel gegen Simbabwe mit 2:1 für sich. Im Finale standen sich dann schließlich Burkina Faso und Kamerun gegenüber. Kamerun ließ Burkina Faso keine Chance und sicherte sich den ersten Platz des Mini Africa Cups. Für mich persönlich war erfreulich, dass gleich vier Spieler aus meinen Projekten im Finale spielten und Einer auch im Gewinner Team war.
Nach der Siegerehrung und dem Abbau waren zumindest wir vier heilfroh in unsere Betten zu fallen. Obwohl das Turnier ein tolles Event war und auch alles super geklappt hat, war es sehr anstrengend. Auch aus diesem Grund waren wir sehr dankbar für jede Unterstützung durch die Sport In Action Volunteers, Lehrer und Trainer der einzelnen Teams, Freunde und die Rotes Kreuz Freiwilligen. Mal sehen, ob nächstes jahr wieder ein ASC Football Camp stattfindet und wie dann das Motto lautet…vielleicht Mini World Cup?

 

 

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Schulstart Term 2 und ein unerwartetes Event

Nachdem meine Eltern in den Ferien zu Besuch kamen und Niklas und ich eine Woche auf Safari entspannten, fing Mitte Mai wieder die Schule an.

Noch am Freitag vor dem Schulstart waren Niklas und ich bei meiner Projektschule Tongabezi Trust School zum 21 Geburtstag der Schule eingeladen. Lehrer, Mitarbeiter und auch einige Ehrengäste der Lodge bekamen von allen Klassen hervorragende Vorführungen zu sehen – von sambischen Tänzen und Liedern bis Gedichten und kurzen Theaterstücken war alles dabei. Vor allem die stundenlange Konzentration – die Feier ging insgesamt acht Stunden - und Kreativität der einzelnen Klassen hatten zumindest mich und Niklas sehr beeindruckt. Gutes Essen gab es natürlich auch und so wurde der 21 Geburtstag zu einem sehr schönen Event.

 

Die beiden Fußballprojekte Mukuni und SOS liefen ja auch über die Ferien weiter und große Veränderungen gab es bis auf die stetig wachsenden Beziehung zu den Kinder keine. Regelmäßige Spiele halten die Motivation bekanntlich hoch und somit konnte ich sowohl in Mukuni als auch bei SOS mit der Trainingsbeteiligung sehr zufrieden sein. Es sind nur noch 2 Monate bis Ausreise und ich weiß jetzt schon, dass mir alle Kinder sehr fehlen werden…

 

Jedenfalls änderte sich auch in den Schulen nicht viel. Bei Tongabezi gebe ich nach wie vor Unterricht in Physical Education in Grade 1-7 und bereite das Nachmittagsprogramm vor. In Simoonga unterrichte ich weiterhin Grade 8 in Science und Grade 8 und 9 im praktischen Computerunterricht. Nachmittags findet Fußballtraining für U13 und danach für U17 statt. Was mir am Anfang des Jahres vielleicht noch etwas zu anstrengend war, jeden Tag von 8 bis 18 Uhr auf dem Sportplatz zu stehen, fällt einem mittlerweile nicht mehr schwer.

Da sonst nicht viel in Projekten passiert ist, möchte ich gerne noch von einem besonderen Event berichten, welches erst kürzlich stattgefunden hat – den Interschool Competitions in Ballgames der Privatschulen Livingstones. Diese wurden bei Niklas und Connys Projektschule Acacia ausgetragen und ich war als Sportlehrer bei Tongabezi somit auch dabei. Insgesamt waren 18 Schulen dabei. Für Grade 1 bis 4 fanden unterschiedliche Rennen statt, wie Balloon-Race oder Eierlauf. Die Schüler aus Grade 5 bis 7 bzw. teilweise auch aus Grade 8 und 9, traten in den Altersklassen U12 und U14 in den Sportarten Volleyball, Netball und Fußball gegeneinander an. Wie schon bei den Leichtathletik Meisterschaften in Term 1 in Simoonga schnitt meine Schule außerordentlich gut ab und holte von sechs möglichen Pokalen fünf. Nur im Finale der U12-Jährigen im Fußball verloren wir im Elfermeterschießen.

 

Was den Tag für mich aber so besonders machte, hatte andere Gründe…Als Niklas und ich am Morgen des Turniers pünktlich um acht Uhr bei Acacia ankamen, wurden wir schon von den Oragnisatoren erwartet. Um neun Uhr sollten die ersten Spiele starten, leider war der Turnierplan im Fußball noch nicht fertig ausgearbeitet und einige Schulen hatten sich nicht in allen Altersklassenangemeldet. Jedenfalls war es nun meine Aufgabe, dieses Problem zu lösen, damit einigermaßen pünktlich die Spiele anfingen konnten – was mir auch fast gelungen wäre. Gegen halb zehn stand ich dann – unerwartet – als Schiedsrichter beim Eröffnungsspiel auf dem Platz, da sich einer der beiden geplanten Schiedsrichter verspätet hatte. Vier Spiele später konnte ich dann abgelöst werden und mich wieder der Organisation des Fußballturniers widmen. Und das wohlgemerkt für U12 und U14, obwohl ich eigentlich nur als Trainer für meine Tongabezi-Teams gekommen war. Die nächsten sieben Stunden verbrachte ich dann damit zwischen den beiden Plätzen (U12 und U14) und der Administration hin und her zu rennen, um die nächsten Spiele anzukündigen, Ergebnisse einzutragen und schließlich Tabellen auszuwerten, damit die Finalrunde gestartet werden konnte.

 

Als die letzten Spiele vorbei waren und die meisten Schulen bereits abgereist waren, wurde ich letztendlich mit Essen, einem großen Lob und einer Einladung zum Turnier des nächsten Jahres geehrt. Obwohl es mir eigentlich sehr viel Spaß gemacht hatte, fuhr ich schlielich ziemlich geplättet nach Hause. Erfolgreich war ich aus Sicht meiner Projektschule Tongabezi ja sowieso schon. Einen nachteil hatte meine Aufagebe an diesem Tag jedoch schon, ich konnte so gut wie keine Bilder machen und werde nun wahrscheinlich auf die Bilder von Tongabezi zurückgreifen. Also keine Sorge, Bilder werden in Kürze folgen!

 

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Besuch aus Deutschland und einsame Safaris

Das erste Schuldrittel 2017 endete am Donnerstag den 13. April vor Ostern. Schon am Tag zuvor  empfing ich Besuch aus Deutschland – meine Eltern und meine Schwester hatten nach zweiwöchiger Südafrika Reise den Weg nach Livingstone gefunden.

 

Glücklicherweise konnte ich meine Familie auch direkt mit in die Projekte nehmen, bevor die Schulen für einen Monat die Türen schlossen. Am letzten Schultag ging es also nach Simoonga, wo wir bei der Ausgabe der Zeugnisse und der Ehrung der besten Schüler des ersten Drittels dabei sein konnten. Direkt im Anschluss hatte ich mit der naheliegenden Projektschule Tongabezi ein paar Spiele für die U17 Teams der beiden Schulen organisiert. Die Mädchen Teams trennten sich in einem unterhaltsamen Netball Duell acht zu acht unentschieden und waren daraufhin maßgeblich an der guten Stimmung während des Fußball Spiels der Jungs beteiligt. Nach eins zu eins in der regulären Spielzeit setzte sich mein Team der Tongabezi School im Elfmeterschießen durch und hatte auf eigenem Platz Grund genug ausgelassen den Ferienbeginn zu feiern. Meinen Eltern hatte es vor allem die Mentalität des sambischen Kinder angetan und sie brauchten noch ein paar Tage nach Rückreise nach Deutschland, um die einmaligen Erlebnisse verarbeiten zu können.

 

In der folgenden Woche, in der meine Familie hier war, hatten wir ein recht straffes Programm und es war auch für mich schön mal wieder zu einigen Orten wie den Victoria Falls zu kommen. Unteranderem waren wir noch in Mukuni, mussten das Fußballtraining aber wegen zu starkem Regen leider abbrechen, beim SOS Kinderdorf, einigen lokalen Märkten und ließen es uns in meinen Lieblingsrestaurants schmecken. ;)

 

An einem Tag der Woche ging es ins naheliegende Nachbarland Botswana und dort in den Chobe Nationalpark, einem der größten und bekanntesten Nationalparks weltweit. Nach dem morgentlichen Boatcruise auf dem Chobe River und dem Gamedrive (Safari) am Nachmittag ging es abends zurück nach Livingstone.  Der Chobe Nationalpark ist bekannt für seinen großen und dichten Artenreichtum an Tieren und Pflanzen, was wir auf unseren Safaris auch bestätigen konnten, dennoch bin ich der Meinung der Nationalpark ist vor allem im Norden relativ überlaufen.

 

Als ich meinen Besuch am Ende der ersten Ferienwoche am 20.April am Flughafen verabschiedet hatte, hieß es sich wieder intensiv in den Projekten einzubringen. In der zweiten Ferienwoche wurden also die Fußballeinheiten bei SOS und Mukuni wieder aufgenommen und zusätzlich unterstützte ich Niklas und Conny beim Ferien-Schwimmprogramm für die SOS-Kinder beim Acacia-Pool. Nach dieser Woche hatten Niklas und ich dann unseren eigenen Urlaub geplant. Susann, Sarah und David hatten sich bereits nach Namibia für zwei Wochen verabschiedet, für uns hieß das Ziel Kafue Nationalpark.

 

Für die Hinreise hatte das Schicksal einige Hindernisse geplant, die uns dazu zwangen eine weitere Nacht in Lusaka – unserem Zwischenstopp auf dem Weg nach Kafue – zu verbringen. Der Reisebus hatte eine eigentlich kleine Panne, jedoch konnte die Weiterfahrt erst nach sechsstündiger Wartezeit mitten im sambischen Busch fortgesetzt werden… Nach unserem Aufenthalt in Lusaka und der reibungslosen Weiterfahrt in Richtung Kafue Nationalpark, erreichten wir schließlich das Mayukuyuku Bushcamp, welches ungefähr 15 Minuten von der Hauptstraße entfernt direkt am Kafue River liegt. Der Kafue Nationalpark ist, wie wir schnell feststellen mussten, ein riesiger, einsamer und Nachts sehr kalter Platz. Im gesamten Park gibt es keine einzige Stadt oder Dorf, nur die Safari Camps sind dort vorzufinden. Hinzu kam, dass wir die einzigen Besucher auf unserem Campingplatz waren (es ist noch keine Saison), was für die beiden Gamedrives und den Boatcruise nicht unbedingt von Nachteil war. Direkt bei der ersten Safari bekamen wir einen Löwen zu sehen. Am zweiten Tag wurden wir unteranderem von einer Gruppe Elefanten verfolgt – was sich gefährlich anhört, war von unserem Truck aus mit Staunen sicher zu beobachten. Aufgrund unserer Erlebnisse kann man den Kafue Nationalpark nur weiterempfehlen. Jedenfalls ging es nach drei schönen Tagen in Kafue am Freitag zurück nach Lusaka und am nächsten Tag weiter nach Livingstone.

 

Am Montag, den 8. Mai hieß es dann für Niklas Schulstart bei Acacia und am Nachmittag wurde das Training bei SOS wieder aufgenommen. Für mich beginnt die Schule erst nächste Woche wieder, aber nach vierwöchiger Abstinenz freue ich mich jetzt schon in den nächsten und letzten drei Monaten nochmal einiges zu erreichen. Bis bald!

 

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März - Monat des Sports

Das sambische Schuljahr beginnt im Januar jeden Jahres und ist in drei Drittel unterteilt. Da das letzte Drittel hauptsächlich zur intensiven Vorbereitung auf die End-of-Year Exams genutzt wird, liegen die Schwerpunkte der ersten beiden Drittel im sportlichen Bereich. In Term 1 ist das Thema Leichtathletik und in Term 2 Ballsportarten.

Auf jeden Fall startete ich in Simoonga Anfang Januar das Training für die Leichtathletik Meisterschaften, welche auf Schulebene beginnen und je nach Abschneiden der teilnehmenden Schüler in einem nationalen Wettkampf in Lusaka enden. Der Vergleich zwischen den Schulen der Western Zone Livingstones (10 Schulen) und auch der für gesamt Livingstone District (4 Zonen) wurde dieses Jahr in Simoonga veranstaltet. Für die Schule, alle Schüler und auch ich war dies ein unglaubliches Ereignis, das durch unerwartet gute Organisation zu einem riesen Event wurde. Ich selbst war bei beiden Wettbewerben als Koordinator beim Weit-/Drei- und Hochsprung eingeteilt und durfte am Ende der  zweiten Veranstaltung beim Teacher-100m-Staffel-Rennen teilnehmen – wir haben gewonnen. ;)

Darüber hinaus schnitten neun meiner Schüler auch noch sehr gut ab und werde Mitte April am Vergleich der einzelnen Distrikte der Southern Province Sambias teilnehmen. Ich hoffe ich selber kann auch dabei sein…

Neben den Leichtathletik Turnieren erlaubten die gegen Ende der Regenzeit perfekten Wetterbedingungen auch in meinen anderen Projekten (in diesem Fall SOS un Mukuni) sportliche Veranstaltungen auszutragen. Mit Niklas und meinem SOS U12-Team hatten wir zunächst ein erfolgreiches Spiel gegen Acacia, wir gewannen verdient 3-0. Eine Woche später trafen wir uns zum Vergleich mit Mukuni, bei dem dann endlich auch mal meine Mädels Teams ran durften. Um es aus Sicht von SOS zu sagen, verloren wir leider alle drei Spiele (Mädchen, U12 und U14) jeweils mit einem Tor Unterschied, auf der anderen Seite war ich mit dem Ergebnis für meine Mukuni Teams sehr zufrieden.Demnächst stehen Spiele zwischen SOS und Niklas Nekacheya School Teams an, bevor im April die Liga schon wieder losgehen soll.

 

So viel zum Sport in den Projekten der letzten Wochen. Auch unsere private Situation ist mittlerweile am einem Punkt angekommen, an dem man Sambia ein zweites zu Hause geworden ist. Die Arbeit in den Projekten macht viel Spaß, durch viele und gute Freunde sind wir zu 100% integriert und auch an kulturelle Umstände ist man sehr gewöhnt. Es ist abzuwarten, wie schwer der Abschied in knapp vier Monaten fallen wird. Dran denken will ich erst gar nicht und eins weiß ich jetzt schon: Ich werde auf jeden Fall wieder kommen! Bis demnächst!

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Alte Bekannte und neue Projekte

Mein 2017 startete - wie bereits im letzten Blogeintrag erwähnt – auf Sansibar und der anschließenden Rückreise nach Livingstone. Dort sollte in der letzten verbleibenden Woche, bevor die Schule am 16. Jnuar wieder anfing, das Streichprojekt in Simoonga zu Ende gebracht werden. Leider mussten wir unser Vorhaben auf die nächsten, im April beginnenden Ferien verschieben, da ein Lehrer der Schule auf tragische Weise vestorben war und die Trauerfeierlichkeiten die ganze Woche andauerten.

In Bezug auf die Verteilung der Projekte, gab es auch einige Veränderungen. Nach unserem ersten Drittel an den beiden Projektschulen Simoonga Primary School und Linda South Primary School, kamen Susann und ich zu dem Entschluss, sich an beiden Schulen fünf Tage pro Woche  aufzuhalten, um wichtige Informationen mitzubekommen und sich besser auf ein Projekt konzentrieren zu können. Das führte allerdings dazu,  dass jeweils einer von uns nur an einer der beiden Schulen sein kann. Susann entschied sich für Linda South und ich mich für Simoonga.

Die Schule in Simoonga hielt neben dem neuen Anstrich noch eine weitere Überraschung für die meisten Schüler und Lehrer bereit. Zum neuen Schuljahr hin wurde die Schule zu einer „Combined Secondary School“ erklärt, d.h. eine Schue mit Vorschule und Jahrgangstufen von eins bis mindestens zehn. Ein Vorteil für alle neuen Zehnt-Klässler, die nun nicht den weiten und teuren Weg in die Stadt müssen, um ihre schulische Ausbildung fortzusetzen. Für mich bedeutete das, dass ich weiterhin in Grade 8 Science unterrichte, in Grade 8 und 9 den praktischen Computerunterricht, den vorher Susann gemacht hatte, übernehme und Nachmittags einige Sportangebote wie Fußball und Volleyball anbiete. Zur Zeit trainieren wir jedeoch für die demnächst anstehenden nationalen Leichtathletik Meisterschaften. Diese beginnen auf Schulebene und Ende schließlich in Lusaka in einem endgültigen Wettkampf zwischen den zehn Provinz-Auswahlen. Also alles in allem in Simoonga bin ich sehr zufrieden und die Arbeit läuft entsprechend erfolgreich.

 

Nun aber zum „neuen“ Projekt. Zwar ist Susann jetzt fünf Tage bei Linda South, in Simoonga kann ich jedoch meine Tätigkeiten nach wie vor an zwei Tagen vollziehen, Dienstags und Donnerstags. Über den Vorsitzenden der Acacia International School, an der Niklas und Conny weiterhin unterrichten, erfuhren wir, dass die nahe Simoonga gelegene Privatschule Tongabezi Trust School (Tujatane in der lokalen Sprache) sehr am Angebot von Niklas und Conny, Schwimmunterricht für andere Schulen anzubieten, ineressiert ist. Also trafen Conny, Niklas und ich uns noch vor Schulbeginn mit Emma, der Managerin der Schule. Bei diesem Meeting erfuhren wir auch, dass der Sportlehrer, mit dem ich bereits Kontakt hatte, als Susann und ich damals das Sportturnier zwischen Simoonga und Tongabezi veranstalteten, die Schule zum Ende des letzten Schuljahres verlassen hatte und noch kein neuer gefunden wurde. Für mich passte das genauseo perfekt ins Bild wie für die Schule selbst - ich konnte nun meine drei freien Tage füllen und die Schule muss keine Extra-Gelder für ein zusätzliches Gehalt aufbringen.

 

Die Tongabezi Trust School ist ein Charity Projekt der gleichnamigen Lodge, die Kindern des Dorfes Simoonga die Möglichkeit gibt, eine überdurchschnittlich gute Bildung zu erhalten, ohne jegliche Schulgebühren zu zahlen. Die Plätze an der Schule sind jedoch begrenzt, was den knapp 300 Schülern, die auf Vorschule bis zur neunten Klasse verteilt sind, eine gute Arbeitsatmosphäre in vergleichsweise kleinen Klassen gibt. Für mich eine tolle Sache, da ich nun ebenfalls in einer sehr ansprechenden Umgebung arbeiten kann und trotzdem die gleichen Kinder wie in Simoonga unterrichte. Der Schule mangelt es an fast nichts, Material ist in allen Bereichen (Media, Sport, Schreibwaren, Lehrmaterialien, Verpflegung) vorhanden, was meine Arbeit erheblich erleichtert. Geplant ist, dass ich bis zu meiner Ausreise bzw. dem Ende von Term 2 die Jahrgangsstufen Grade 1 bis Grade 7 im Sportunterricht übernehme und Nachmittags einige Sportangebote anbiete. Da es erst letzte Woche losging, bin ich sehr gespannt wie die Zusammenarbeit mit der Tujatane School wird. Guter Dinge bin ich bereits jetzt schon. Bis bald!

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Erholung auf Sansibar? Abenteuer trifft es eher!

Unser geplanter Urlaub auf der Insel Sansibar (liegt vor der Küste Tansanias im indischen Ozean) klingt zunächst nach viel Spaß und purer Erholung. Spaß – JA; Erholung – NEIN.
Wie der Titel schon sagt war unsere Urlaubsreise mehr ein spannendes Abenteurer bzw. eine erneute Odyssee durch Sambia und Tansania.

Die Idee, nicht mit dem Flugzeug, sondern mit Bus und Bahn zu reisen, war auf den ersten Blick kostengünstiger, stellte sich im Nachhinein aber als unüberlegter Fehler heraus.

Station 1: Unsere Reise begann am 22. Dezember mit einer 6-stündigen Busfahrt von Livingstone nach Lusaka, ein mittlerweile sehr vertrauter Ort. Wir – Niklas, David (deutscher Weltwärts-Freiwilliger aus Sambia), Njekwa (Neffe unserer Mentorin) und ich – verbrachten eine Nacht an diesem Ort und ließen uns den neuen Star Wars Teil natürlich nicht entgehen …

Station 2: Am nächsten Morgen, dem 23. Dezember, wollten Niklas, David und ich mit dem Bus weiterreisen. Allerdings waren wir gezwungen mit dem vergleichsweise teuren Taxi zum drei Stunden nördlich von Lusaka gelegenen Bahnhof zu fahren, von dem unser Zug nach Dar es Salaam – der Hauptstadt Tansanias – fuhr. Den deutlich billigeren Bus hatten wir aufgrund einer missverständlichen Information des Zug-Unternehmens verpasst. Nun gut, den Zug nach Tansania erreichten wir dennoch rechtzeitig. Schon nach wenigen Kilometern mussten wir feststellen, dass wir uns auf eine lange und holprige Fahrt einstellen konnten, da sowohl die Gleise als auch der Zug aus dem Jahr 1972 nicht auf dem neuesten Stand waren. Mit Kartenspiel, Gitarre und ein wenig Bier überstanden wir Weihnachten und damit Station 2 unserer Reise. Nach zweieinhalb Tagen Zugfahrt erreichten wir nachts gegen ein Uhr Dar es Salaam.

Station 3: Der Bahnhof in Dar es Salaam ist aus Sicherheitsgründen nachts geschlossen und wir waren gezwungen dort bis 6 Uhr morgens auszuharren, um dann endlich den Rest des Tages in einem Hostel zu verschlafen bzw. Schlaf nachzuholen. Dar es Salaam liegt direkt am indischen Ozean und im Sommer ist es dementsprechend heiß und aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit auch schwül.

Station 4: Am nächsten Morgen (am 27. Dezember) ging es mit der Fähre weiter nach Sansibar. Die Überfahrt dauerte vier Stunden und war erstaunlicherweise ruhig und entspannt. Wir erreichten die Insel problemlos am späten Nachmittag. Eine Stunde später, auf der anderen Seite Sansibars, bezogen wir unser Zimmer in der gebuchten Unterkunft, welche traumhaft schön direkt am Strand lag.

Zum Vergleich: Der Flug von Livingstone nach Dar es Salaam oder Sansibar hätte zweieinhalb Stunden gedauert.

Die nächsten Tage verbrachten wir fast ausschließlich mit baden und essen – auf Sansibar findet man allerlei leckere exotische Früchte. An einem der 7 Tage auf Sansibar nahmen wir an einer Delfin-Schnorchel-Tour teil und am Nachmittag entspannten wir auf einer Bootsfahrt in den Mangroven im Norden Sansibars. An Silvester bekamen wir Besuch der Freiwilligen unserer Organisation aus Tansania und Ruanda und konnten so mit einigen vertrauten Gesichtern in das neue Jahr feiern.

Leider mussten wir Station 4 – Sansibar – am 2. Januar wieder verlassen und die Rückreise antreten. Da für die Fähre dieselben Gesetzte wie für den Bahnhof in Dar es Salaam gelten, verbrachten wir eine erneute schlaflose Nacht, diesmal im Hafen. Wie schon auf der Hinreise haben wir den folgenden Tag in einem Hostel in Dar es Salaam verschlafen …

Von dort aus ging es am Abend des 4. Januar mit dem kurzfristig gebuchten Last-Minute-Flug zurück nach Lusaka, zum Glück ohne irgendwelche Zwischenfälle und in nur zwei Stunden! In Lusaka haben wir uns dann eine weitere Nacht in unserem bekannten Hostel gegönnt, waren nochmal im Kino und sind am nächsten Tag (am 6. Januar) mit dem Bus zurück nach Livingstone gefahren.

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Ferien - na und!  Jetzt wird gestrichen

 

Für die 6-wöchigen Schulferien, nach denen das neue Schuljahr im Januar beginnt, hatten wir uns etwas Besonderes für die Hauptprojekte überlegt.

 

Während Susann und Conny ein Ferienprogramm an der Linda South Primary School organisierten – genaue Informationen findet ihr auf den Blogs der Beiden – starteten Niklas und ich ein Projekt der etwas anderen Art in Simoonga. Nach Absprache mit den Lehrern der Schule und in Zusammenarbeit mit einigen Schülern der 8. Klasse, in der ich unterrichte, nahmen wir uns vor, die gesamte Schule samt Wellblechdach zu streichen. Dank des nahegelegenen „River Clubs“, der schon seit Jahren das Dorf und die Schule finanziell unterstützt, war es möglich Farbe, Material und tägliche Verpflegung zur Verfügung gestellt zu bekommen. Außerdem hatten wir große Hilfe durch den Maler des River Clubs. Dieser, Niklas und ich gaben unseren ungelernten Malern aus der 8. Klasse zunächst eine knappe Einführung und auch Niklas und ich konnten unsere Grundkenntnisse etwas auffrischen. Dann ging es los. Schon der erste Tag verlief sehr erfolgreich und alle waren sehr zufrieden mit der ersten fertig gestrichenen Wand. Aufgrund der hohen Anzahl an Malern kamen wir sehr schnell voran und auch das Arbeitsklima war durchaus positiv – denn Spaß sollte ein Ferienprogramm selbstverständlich auch machen.

 

Nach ungefähr eineinhalb Wochen erstrahlten alle drei Schulgebäude in neuem Glanz: schwarz, grün und cremeweiß lauten nun die neuen Farben. An den verbleibenden Tagen der zweiten Woche wurden zwei Dächer in mühseliger Arbeit vom Rost gereinigt und anschließend grün gestrichen. Ein Dach steht immer noch aus. Aber zu Beginn der dritten Ferienwoche vereinbarten wir mit den Schülern und Spendern eine Weihnachtspause einzulegen und beschlossen nach Neujahr noch vor Schulbeginn unser Projekt zu beenden. Neben dem Dach von Schulgebäude Nr. 3 sind nämlich noch die Toilettenhäuser und das kleine Küchengebäude zu streichen. Trotz der Nichtfertigstellung konnten wir zufrieden und mit gutem Gewissen in unseren Neujahrs-Urlaub fahren. Dazu erfahrt ihr mehr im nächsten Blog-Eintrag …

 

Unser Ferien-Projekt diente nicht nur dazu, die Schule zu renovieren und zu verschönern, sondern einigen Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung in den Ferien zu bieten.
Außerdem bot sich dadurch für die Schüler die Möglichkeit, Einblicke in den Beruf des Malers zu bekommen und vielleicht für den einen oder anderen eine Chance diesen Beruf zu erlernen.

 

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"MFJL" und Tongabezi

Die letzten Wochen waren nicht nur viel zu heiß (Temperaturen zwischen 40 und 45 °C), sondern auch ziemlich stressig. Die Arbeit in den 4 Projekten macht viel Spaß, führt aber auch dazu, dass andere Dinge – wie z.B. das Blog schreiben ;-) sehr vernachlässigt werden. Ich werde in den Weihnachtsferien, die am 2. Dezember beginnen, versuchen, einiges an Ereignissen nachzutragen.

 

Nun aber zum wesentlichen Inhalt dieses Blogeintrags:

„MFJL“ steht für Mukuni Football Junior League, und diese ist seit knapp einem Monat am Laufen! Bisher nehmen fünf Dörfer im Umkreis von Mukuni an der Liga teil, und die ersten Spieltage wurden auch schon ausgetragen. Bilder vom 1. Spieltag der U12 und U14 Teams findet ihr in meiner Galerie. Neben den beiden Teams gibt es noch das U17 Team und das Senior Team. In dem Senior Team spiele ich selbst regelmäßig mit, gemeinsam mit den beiden Südafrikanern, die das Projekt leiten. Das Senior Team wird wahrscheinlich im nächsten Jahr einer der Stadt-Ligen von Livingstone beitreten. Ich bin sehr gespannt, wie wir uns schlagen werden.

  

Auch in den Schulen wird fleißig Sport getrieben.

Zurzeit sind noch „End of Year Exams“. Für die Schüler der 9. Klasse haben diese schon vor ein paar Wochen geendet, da es sich um staatliche Prüfungen handelte.

Am Montag nach der letzten Prüfung der 9. Klasse sind Susann und ich mit allen Schülern der Simoonga Primary School zur nahegelegenen Schule in Tongabezi gelaufen, um ein Fußball- bzw. Netball-Turnier zu veranstalten. Netball ist eine vereinfachte Form von Basketball. Sowohl die Jungs (Fußball) als auch die Mädchen (Netball) haben in den Altersklassen U14 und U18 ein Match gegen eine entsprechende Auswahl der Tongabezi-Schule gespielt. Auch wenn der Ausflug vom sportlichen Ergebnis nicht so erfolgreich war, hatten alle ihren Spaß und Freude an diesem Event.

Aufgrund der kurzen Distanz zwischen Simoonga und Tongabezi haben wir bereits beschlossen, des Öfteren ein Sportturnier wie dieses zu veranstalten. Das ist eine gute Möglichkeit für die Fußball- und Netball-Teams regelmäßig und ohne Transportkosten Spiele zu haben.

Bis bald!

 

 

Außerschulische Aktivitäten

 

Neben unserer Projektarbeit versuchen wir natürlich auch andere Seiten von Sambia zu sehen und regelmäßig  Ausflüge zu machen. Von zwei der bisher schönsten Ausflüge möchte ich euch in diesem Blogeintrag berichten.

 

Nachdem sich die politische Situation einigermaßen geklärt hatte und der alte Präsident letztendlich  wiedergewählt wurde, war am Tag des Amtsantritts (Dienstag, 13.09.16) im ganzen Land Feiertag. Zufälligerweise musste der Schulleiter Mr. Monroe von Acacia International School (Hauptprojekt von Conny und Niklas) genau in dieser Woche auf einer Farm eines Freundes den Aufpasser spielen, da dieser kurzfristig verreist war. Da am Dienstag nun keine Schule und kein Training waren, nahm Mr. Monroe uns alle vier mit zu der Farm, welche traumhaft schön am Sambesi liegt mit Blick auf Simbabwe auf der anderen Seite des Flusses. Dort sollten wir im Laufe des Tages unzählige Tiere sehen, unter anderem Elefanten, Gazellen und Warzenschweine. In der Nacht, die wir ebenfalls dort verbrachten, hörte man sogar Löwen und Flusspferde – gesehen haben wir leider keine. Am Nachmittag bekamen wir noch eine kurze Führung über das Farmgelände. Angebaut wurde dort hauptsächlich Salat, aber auch einige Gewürzsorten und Limettenbäume. Gegen Abend haben wir gegrillt und anschließend in einem der zwei Ferienhäuser übernachtet. Am nächsten Morgen brachte Mr. Monroe uns dann alle zu unseren Schulen. Der Farm-Ausflug wird uns auf jeden Fall in schöner Erinnerung bleiben.

 

In der vergangenen Woche waren wir das erste Mal bei den Viktoriafällen, der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Sambias. Zurzeit ist hier noch Trockenzeit, es ist sehr heiß und der Sambesi führt wenig Wasser. Die Fälle waren dementsprechend klein, ungefähr drei Viertel der Fälle sind trocken. Einen atemberaubenden Anblick boten sie trotzdem. Das besondere Erlebnis dieses Ausflugs war allerdings das Schwimmen im „Devils Pool“. In diesem nur knapp 4 m breiten und direkt am oberen Rand der Wasserfälle liegenden Becken ist das Baden nur in der Trockenzeit möglich, da sonst das Wasser zu hoch und die Strömung zu stark ist. Mit ein wenig Überwindung, aber im Nachhinein einer unglaublichen Erfahrung  ist der „Devils Pool“ auf jeden Fall weiterzuempfehlen und für alle Adrenalinjunkies ein geiles Erlebnis!

 

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